Das Währungsmanagement ist im Bereich der Baufinanzierung im Rahmen von Fremdwährungsdarlehen von Bedeutung, die nicht in Euro, sondern in einer anderen Währung, wie etwa dem Schweizer Franken, dem japanischen Yen oder dem US-Dollar aufgenommen werden. Da für Kreditnehmer stets ein Wechselkursrisiko besteht, das zu einer Erhöhung der Kreditlast führen kann, wenn sich der Euro gegenüber der Darlehenswährung abwertet, wird während der Laufzeit der Finanzierung laufend der Devisenmarkt beobachtet. Kommt es zu größeren und aus Sicht des Darlehensnehmers nachteiligen Bewegungen, wird das Darlehen in eine andere Währung umgeschichtet. Auch eine vorübergehende Positionierung im Euro ist dabei möglich. Letzteres erfolgt insbesondere dann, wenn die Gegebenheiten am Forex-Markt mit vielen Risiken verbunden sind, etwa weil die Marktteilnehmer sehr nervös sind und es zu überdurchschnittlich starken Schwankungen kommt.
Das Währungsmanagement wird in der Regel nicht vom Kreditnehmer selbst durchgeführt, sondern von dem Anbieter der Fremdwährungsfinanzierung, der das Darlehen in Kooperation mit einer Bank bereitstellt. Meist wird dabei nach bestimmten festgelegten Regularien verfahren, die ein Risikomanagement genauso beinhalten wie definierte Ein- und Ausstiegspunkte im Markt. Die Umschichtung von einer Währung in eine andere ist bei einigen Anbietern mit Kosten verbunden, bei anderen hingegen entgeltfrei bzw. im Leistungsumfang der Finanzierungsberatung- und Vermittlung enthalten. Ohne aktives Währungsmanagement sollten Fremdwährungsfinanzierungen in keinem Fall durchgeführt werden, da bei größeren Schwankungen der Wechselkurse erhebliche Verluste entstehen können, die im schlimmsten Fall das bei der Finanzierung eingebrachte Eigenkapital aufzehren.
Mit dem Währungsmanagement können auch über die Umschichtung des Darlehens über verschiedene Währungen hinweg hinausgehende Operationen verbunden sein. So können etwa Stillhaltergeschäfte getätigt oder Zinsfestschreibungen umgesetzt werden. In diesen Fällen dient das Währungsmanagement dazu, über die im Vergleich zu einer Euro-Finanzierung niedrigeren Zinsen hinaus weitere Vorteile für den Kreditnehmer zu erwirtschaften. Die Gesamtkosten können sich dabei im günstigsten Fall signifikant reduzieren, wobei im Gegenzug auch beträchtliche Risiken in Kauf genommen werden müssen.