Immer wieder geraten die in Deutschland tätigen Auskunfteien ins Kreuzfeuer der Kritik. Für das schlechte Image der Unternehmen ist nicht zuletzt ein Aspekt ihrer Arbeit verantwortlich – das sogenannte Scoring-Verfahren. Dabei nutzen nicht nur Firmen wie die SCHUFA oder Creditreform dieses Instrument, um sich schnell ein Bild über den Verbraucher zu verschaffen. Auch Banken, der Versandhandel und andere Dienstleister greifen häufig auf ein internes Scoring-Verfahren zurück oder betreiben zu diesem Zweck sogar eigene Abteilungen. Aber egal, auf welche Art und Weise ein solches Kredit-Scoring durchgeführt wird, der Zweck bliebt immer gleich: es geht immer darum, wie verlässlich ein Kreditnehmer ist.
Was verbirgt sich aber genau hinter dem Scoring-Verfahren? Die Funktionsweise kann zwar theoretisch erklärt werden, allerdings sind spezielle Beispiele aus der Praxis nicht möglich, da die Unternehmen über die einzelnen Parameter sowie deren Wichtung Stillschweigen bewahren. Bei einem Scoring-Verfahren handelt es sich um ein mathematisches Modell, welches mit Hilfe statistischer Regeln versucht, für einzelne Verbraucher die Wahrscheinlichkeit vorherzusagen, mit der ein Darlehen auszufallen droht. Zu diesem Zweck werden die einzelnen Kundendaten mit einem definierten Wert versehen, gewichtet und fließen so in das Berechnungsmodell ein. Durch die unterschiedliche Wichtung der einzelnen Parameter haben einige Daten einen besonders starken Einfluss auf das Ergebnis.
Am Ende des Scoring-Verfahrens liegt ein Zahlenwert vor, welcher darüber entscheidet, ob der Verbraucher das Vertrauen der Banken und Dienstleister genießt. Neben einigen Vorteilen für den Kreditgeber ergeben sich gerade für den Verbraucher einige Nachteile aus dem Scoring-Verfahren. Für diesen ist die Entstehung des Wertes nicht nachvollziehbar. Daneben können einige Daten nicht repräsentativ sein, an dieser Stelle muss besonders auf das Geomonitoring hingewiesen werden. Ein weiteres Problem betrifft die datenschutzrechtliche Behandlung der Daten, da diese auch an Dritte weitergegeben werden könnten. Aufgrund der Rahmenbedingungen, unter denen das Scoring-Verfahren durchgeführt wird, beschäftigt sich immer wieder die Politik mit diesem Thema.