Das Preisrisiko bezeichnet im Zusammenhang mit Immobilienfinanzierungen das Risiko eines sinkenden Marktpreises für eine bestimmte Immobilie oder den Immobilienmarkt insgesamt. Bezogen auf ein bestimmtes Objekt wird das Preisrisiko auch als objektspezifisches Preisrisiko bezeichnet, während im Hinblick auf generelle Marktentwicklungen vom allgemeinen Marktpreisrisiko gesprochen wird.
Das Preisrisiko betrifft Eigentümer insbesondere dann, wenn das Objekt nicht lebenslang bewohnt wird und eine Veräußerung geplant ist, mit der beispielsweise der Ruhestand finanziert werden soll. Ebenso von Preisrisiken betroffen sind Eigentümer, die den Kapitalwert ihrer Immobilie im Rahmen einer Verrentung zur Finanzierung des Lebensunterhaltes einsetzen müssen.
Das Preisrisiko besteht in der Ungewissheit im Hinblick auf die künftige Preisentwicklung, die zugunsten des Eigentümers ebenso ausfallen kann wie zu seinen Lasten. Da die Preisentwicklung nicht vorhergesagt werden kann, müssen Eigentümer damit rechnen, bei einer Veräußerung oder Verrentung deutlich weniger Geld zu erhalten, als für das Objekt bezahlt wurde. In Deutschland sind die Preisrisiken des Immobilienmarktes seit der Wiedervereinigung in der langfristigen Perspektive gewachsen. Die Bevölkerung schrumpft und in Deutschland finden sich große Immobilienbestände. Dadurch ist das Verhältnis von Angebot und Nachfrage zugunsten tendenziell sinkender Preise verzerrt. Es ist deshalb durchaus möglich, dass die Preise für deutsche Häuser und Wohnungen in den kommenden Jahrzehnten sinken.
Aufgrund des langen Zeithorizontes müssen bei der Bewertung der Preis auch inflationäre Tendenzen berücksichtigt werden. Dadurch sind sinkende Preise auch dann zu verzeichnen, wenn der nominale Veräußerungserlös 20 Jahre nach dem Erwerb dem Kaufpreis entspricht – die Kaufkraft des Nominalbetrages wird über eine so lange Zeitspanne deutlich reduziert. Das Preisrisiko, das mit einem bestimmten Objekt verbunden ist, lässt sich anders als das allgemeine Marktpreisrisiko in gewissem Rahmen beeinflussen, indem schon beim Erwerb bestimmte Faktoren beachtet werden. Zu meiden sind insbesondere Immobilien die aufgrund ihrer Lage, ihrer Erscheinung oder anderer nicht oder nur schwer änderbarer Eigenschaften einen hohen Spezifikationsgrad aufweisen.