Eigentümer müssen vom Beginn einer Finanzierung an regelmäßig Rücklagen für die Instandhaltung ihres Objektes bilden. Diese sind früher oder später zwingend erforderlich, weil Reparaturen anfallen, die bezahlt werden müssen. Darüber hinaus sind in der langfristigen Perspektive auch bauliche Maßnahmen durchzuführen, die den Werterhalt gewährleisten. Finden solche Maßnahmen über eine Dauer von mehreren Jahrzehnten nicht statt, ist das Objekt im Grunde vollständig renovierungsbedürftig.
Die Instandhaltungsrücklage sollte ins laufende Budget eingeplant werden. Als Richtwert für eine angemessene Höhe der Rücklage gilt, dass pro Kalenderjahr ein Prozent des Anschaffungswertes der Immobilie zurückgelegt werden sollte. Bei einem Einfamilienhaus im Wert von 300.000 Euro sollten somit jeden Monat 250 Euro zurückgelegt werden. Dieser Betrag ist schon bei der Kalkulation der Finanzierung unbedingt zu berücksichtigen. Unterbleibt diese Berücksichtigung, droht entweder ein finanzieller Engpass oder aber die Bildung der erforderlichen Rücklagen entfällt.
Die Instandhaltungsrücklage sollte sicher, flexibel und gewinnbringend angelegt werden. Ein Tagesgeldkonto eignet sich zum Ansparen und Unterhalten der Rücklagen am besten, weil hier im Vergleich zum klassischen Sparbuch etwas höhere Zinsen gezahlt werden und zugleich sämtliche Guthaben jederzeit und in voller Höhe verfügbar sind. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Instandhaltungsrücklage bei Bedarf auch genutzt werden kann. Auf keinen Fall sollte die Anlage in Wertpapieren erfolgen, die mit einem Verlustrisiko verbunden sind. Alternativ zu einem Tagesgeldkonto kann auch eine Anlage in Wertpapieren des Bundes erfolgen, soweit diese mit einer sehr kurzen oder gar keiner Restlaufzeit bzw. Kündigungsfrist verbunden sind und auch keine Notierung an der Börse erfolgt.
Eigentümer, die gar keine oder zu wenige Rücklagen für Instandhaltung bilden, laufen Gefahr, im Zweifel auf sehr teure Kredite zurückgreifen zu müssen. Eine zwingend erforderliche Reparatur muss ohne genügend Geld in der Hinterhand schnell über einen Dispositions- oder Ratenkredit abgedeckt werden, der sehr hohe Zinskosten verschlingt und das Budget zusätzlich strapaziert.