Als Inflationsrisiko wird das Risiko bezeichnet, dass Vermögenswerte durch die allgemeine Geldentwertung an Kaufkraft verlieren. Der Besitzer eines Gegenstandes kann nach dem flächendeckenden Anstieg aller Preise in einer Volkswirtschaft mit seinem Vermögen weniger konsumieren. Das Ausmaß des Kaufkraftverlustes hängt dabei maßgeblich davon ab, inwieweit ein Vermögensgegenstand die Preisentwicklung nachvollzieht. Immobilien gelten im Hinblick auf das Inflationsrisiko als ausgesprochen vorteilhaft, da sie Sachwerte darstellen, die auch in Zeiten hoher Teuerungsraten nicht an Wert verlieren. Die Theorie geht davon aus, dass die Preise von Immobilien und damit auch die Mieten, die damit erzielt werden können, in der langfristigen Perspektive resistent gegen inflationäre Entwicklungen in einer Volkswirtschaft sind. In der Praxis konnte sich dies in Deutschland nur teilweise bestätigen: Insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen stiegen die Immobilienpreise langsamer an als der vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden gemessene Preisindex. In größeren Städten allerdings war die Diskrepanz deutlich kleiner, so dass davon ausgegangen werden muss, dass insbesondere eine eingeschränkte Fungibilität dazu führt, dass Eigentümer von Immobilien Kaufkraftverluste durch Inflation erleiden.
Vermieter können sich gegen Inflation grundsätzlich absichern, indem im Mietvertrag eine Klausel eingesetzt wird, die die Anpassung der Kaltmiete an den amtlichen Verbraucherpreisindex vorsieht. Der Vermieter kann dann in Zeiten hoher Inflation die Miete deutlich erhöhen und dadurch sein reales Einkommen erhalten. Dabei bleibt die kalte Progression, die die stärkere Besteuerung durch nominal höhere Einkommen beschreibt, unberücksichtigt. Das Nettorealeinkommen eines Vermieters kann somit sinken, wenn die Inflation hoch ist und Mietsteigerungen mit dem Grenzsteuersatz versteuert werden müssen. Darüber hinaus kann eine Anpassung der Miete an den Verbraucherpreisindex dazu führen, dass die Miete für ein Objekt deutlich höher ausfällt als die vergleichbarer Immobilien, was zu einem höheren Leerstand und schließlich zur Marktuntauglichkeit eines Objektes führt.
Gemeinhin gelten Immobilien jedoch im Hinblick auf das Inflationsrisiko als die sicherste Anlageklasse neben Rohstoffen und sind so besser zur Vermögenssicherung in inflationären Phasen geeignet als Anleihen oder Bankguthaben.