Als Immobilienblase wird eine spekulative Übertreibung auf einem Immobilienmarkt verstanden, die sich durch einen signifikanten und nicht durch realwirtschaftliche Umstände zu rechtfertigenden Preisanstieg auszeichnet. Wesentliches Merkmal ist dabei ein Anstieg der Immobilienpreise unabhängig von objektspezifischen Kriterien, der augenscheinlich vorbehaltlos erfolgt. Die Begrifflichkeit der Immobilienblase impliziert das zwingend erfolgende Ende der Preisentwicklung durch einen ruckartigen, flächendeckenden Preisverfall.
Als Ursache für einen Blasenentwicklung gilt gemeinhin eine Überversorgung der Volkwirtschaft mit Liquidität, die üblicherweise in einer über einen langen Zeitraum praktizierten lockeren Geldpolitik durch die Notenbank erfolgt. Das Zinsniveau eines Währungsraumes ist dabei für lange Zeit durch außerordentlich geringe Zinsen geprägt, wodurch der Anreiz zum Erwerb einer Immobilie deutlich ansteigt und somit die Nachfrage nach Grundstücken und Gebäuden signifikant und über das wirtschaftlich vernünftige Niveau hinaus unterstützt.
Am Ende einer Immobilienblase korrigiert der Markt sein Fehlverhalten und ist von einem signifikanten Preisverfall gekennzeichnet. Die Blasenbildung kann sich negativ auf die gesamte volkswirtschaftliche Entwicklung auswirken, wenn aufgenommene Darlehen nicht zurückbezahlt werden können und Verbraucher sowie Unternehmen in finanzielle Schieflage geraten und somit die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sinkt.
Eine der spektakulärsten Immobilienblasen der neueren Zeit fand im Jahr 2008 in den USA ihr Ende. Ein signifikanter Anstieg des Zinsniveaus führte zu erheblichen Preisrückgängen und zu gewaltigen Kreditausfällen, die schließlich zu einer andauernden Schieflage des weltweiten Finanzsystems führten. Einer der Gründe für die weltweiten Auswirkungen des Geschehens in den USA war der Handel mit durch Immobilien besicherten Krediten.
Der deutsche Immobilienmarkt gilt aufgrund der konservativ ausgerichteten Finanzierungskonzepte und dem im internationalen Vergleich geringen Fremdkapitalanteil als resistent gegen Blasenentwicklungen und konnte sich seit Gründung der Bundesrepublik den Entwicklungen in anderen Staaten, darunter auch europäische Nachbarländer, entziehen.
Der Verlauf einer Immobilienblase ist nur schwer prognostizierbar. Insbesondere ist es nicht vorhersehbar, wann die Aufwärtsentwicklung der Preise endet und der Markt die Fehlentwicklungen korrigiert.