Eine Baufinanzierung zu günstigen Kreditzinsen wünschen sich viele Bauherren oder solche, die es noch werden wollen. Allerdings sind die Vorbereitungen auf den ersten Spatenstich nicht immer soweit fortgeschritten wie gedacht. Oder der Plan, das eigene Heim in die Tat umzusetzen, nimmt gerade erst im Geist junger Familienväter Gestalt an. In einer solchen Situation ist guter Rat teuer. Wird bereits jetzt ein Kredit aufgenommen, steigt die Laufzeit und damit auch die Kreditzinsen. Schließlich nimmt der Abschluss aller Formalitäten, die bis zum eigentlichen Baubeginn erledigt werden müssen, einige Zeit in Anspruch. Und während dieser Wochen oder Monate liegt das Geld ungenutzt auf dem eigenen Konto.
Eine weitere Möglichkeit, das Warten auf den Zeitpunkt, bis alle Formalitäten erledigt sind und nach der Zusage der Bank über eine Immobilienfinanzierung mit dem Bau zu beginnen, ist auch in Zeiten niedriger Zinsen keine echte Alternative. Schließlich gibt es keine Garantie dafür, dass in zwei oder drei Monaten die Kreditzinsen nicht schon spürbar gestiegen sind. Bei einer Darlehenssumme von 150.000 Euro macht sich eine Veränderung nach oben von nur 1,5% bereits in Form mehrerer tausend Euro bemerkbar.
Aber die Banken bieten allen Kreditnehmern, die sich einer solchen Situation ausgesetzt sehen, Alternativen. Eine der gebräuchlichsten Finanzierungsinstrumente, um den Bau oder Kauf einer Immobilie in der Zukunft zu finanzieren, ist das sogenannte Forward-Darlehen. Hierbei handelt es sich um eine besondere Form des Annuitäten-Darlehens, das nicht direkt nach dem Abschluss des Kreditvertrages ausgezahlt wird, sondern erst nach einer gewissen Vorlaufzeit. Wartezeiten bis zu 60 Monaten sind möglich. Auf diese Art und Weise können angehende Bauherren auch in 2 – 3 Jahren noch von den heute günstigen Zinsen für eine Baufinanzierung profitieren. Und wer als Eigenheimbesitzer das Auslaufen der Zinsbindungsfrist erwartet, kann ein Forward-Darlehen auch als Anschlussfinanzierung nutzen. Schließlich besteht durchaus die Möglichkeit, dass in 1 ½ Jahren der Kreditmarkt wesentlich ungünstigere Finanzierungskonditionen bietet.
Wer ein Forward-Darlehen nutzen will, sollte sich gegenüber einem herkömmlichen Darlehen ohne Vorlaufzeit darauf einstellen, dass die Kreditzinsen steigen, je länger die Forward-Periode gewählt wird. Der effektive Jahreszins kann bei einem Forwarddarlehen mit einer Vorlaufzeit von einem Jahr und demselben Kredit mit einer Wartezeit von drei Jahren um mehrere Zehntel Prozentpunkte schwanken.