Der EURIBOR versteht sich als die abgekürzte Bezeichnung für die „European Interbank Offered Rate“ und ist einer wichtigsten Zinsen des Geldmarktes im Euroraum. Der Zins bezeichnet den maßgeblichen Satz für Geldleihen auf dem europäischen Interbankenmarkt. Er wird als Durchschnitt aus den Briefsätzen von rund 40 europäischen Banken ermittelt und täglich über verschiedenste Kanäle zur Verfügung gestellt. Die Berechnung des EURIBOR erfolgt für Zeiträume zwischen einem Monat und einem Jahr.
Der Zins dient in vielen Darlehensverträgen als Referenz und führt bei einem Anstieg zu einer Verteuerung eines Engagements und im Falle eines Absinkens entsprechend zu einer Reduktion der Zinskosten. In der Regel werden Darlehen, denen der EURIBOR als Referenz zugrunde liegt, mit dem Satz zuzüglich eines Aufschlags, der bei Immobilienfinanzierungen zwischen 50 und 200 Basispunkten betragen kann, ausgereicht.
Der EURIBOR dient weiterhin als Richtgröße für ein angemessenes Niveau von Einlagenverzinsungen bei Fest- und Tagesgeldanlagen und wird daher von vielen Sparern als Benchmark verwendet. Das Niveau des Zinssatzes hängt ganz wesentlich von den geldpolitischen Aktivitäten der Europäischen Zentralbank ab, die durch Operationen im Finanz- und Geldmarkt Einfluss auf die Kosten von Krediten ausüben kann. Darüber hinaus kann der Zinssatz unter besonderen Rahmenbedingungen zusätzlichen Schwankungen unterliegen, die entweder ein gesteigertes Risikobewusstsein oder aber ein hohes Maß an Unsicherheit unter den Marktteilnehmern widerspiegeln.
Bei Baufinanzierungen dient in den meisten Fällen der 12-Monats-Euribor als Referenz. Die Anpassung der zugrundeliegenden Darlehenszinsen erfolgt dabei in der Regel einmal pro Quartal und bezieht sich dabei entweder auf einen bestimmten Stichtag oder aber auf einen linear gewichteten Durchschnitt. Ein Anstieg des EURIBOR führt dann im folgenden Zahlungsintervall eines variablen Darlehens zu einem höheren Kapitaldienst, ein sinkender Referenzzins reduziert analog die vom Kreditnehmer zu entrichtenden Kosten.
Bauherren können das Niveau und die Veränderungen des EURIBOR der Tagespresse entnehmen sowie den Referenzzins bei ihrer Bank erfragen.