Banken, die Darlehen zur Immobilienfinanzierung vergeben, tun dies aus Gründen der Gewinnerzielung. An jedem Kredit verdient die Bank Geld. Für Kreditnehmer kann es interessant sein zu wissen, wie viel Geld die Bank am eigenen Darlehen verdient. An dem Bankgewinn lässt sich der Spielraum für Preisverhandlungen ersehen. Je größer der Profit des Institutes, desto eher kann der Kreditnehmer an den Konditionen etwas ändern, weil der Bankberater die Möglichkeit hat, Nachlässe zu geben.
Der Gewinn der Bank bei einer Finanzierung setzt sich aus den einzelnen Rohgewinnen zusammen, die zu jedem Zeitpunkt, an dem eine vertraglich vereinbarte Zahlung erfolgt, aus der Differenz zwischen Kreditzins und Refinanzierungskosten entsteht. Ein Darlehen über 100.000 Euro, das monatliche Zahlungen in Höhe von 500 Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren vorsieht und bei dem dann eine größere Restschuld zu tilgen ist, wird von der Bank über unterschiedliche Zeiträume refinanziert. Abhängig von der Situation am Kapitalmarkt fällt dabei ein größerer oder kleinerer Gewinn an.
Der Bankgewinn wird auch als Margenbarwert bezeichnet. Dieser wird berechnet, indem die Differenz zwischen Kreditzins und Refinanzierungskosten für jeden Zahlungszeitpunkt berechnet und über das gesamte Darlehen addiert wird. Der so ermittelte Betrag wird dann auf die Gegenwart abgezinst. Die Bank muss mit dem Margenbarwert ihre Kosten und ihren Gewinn decken. Der Bankgewinn kann also gemessen am Margenbarwert nicht Null betragen, weil dann Verluste bei der Bank entstünden.
Der Margenbarwert kann als Maßgröße für den Gewinn der Bank zum Vergleich mehrerer Darlehen herangezogen werden. Dadurch ergibt sich auch eine Verhandlungsbasis. Wer auf diese Weise Kredite miteinander vergleicht, fährt deutlich besser als bei der bloßen Betrachtung des effektiven Jahreszinses. Dieser ist nur dann aussagekräftig, wenn die verglichenen Darlehen sich nicht nur hinsichtlich Kreditbetrag und Laufzeit, sondern auch im Hinblick auf die Struktur der Zahlungszeitpunkte absolut gleichen.