Bei Immobilienfinanzierungen ist es von großem Vorteil, einen erheblichen Teil der Investitionskosten nicht über ein Darlehen von der Bank, sondern aus eigener Tasche zu decken. Je größer der Eigenkapitalanteil ausfällt, desto besser ist dies für die Kostensituation. Überschreitet der Beleihungsauslauf der Finanzierung einen Wert von 60 Prozent, erheben Banken in der Regel einen Aufschlag auf den Kreditzins, der umso weiter steigt, je weniger Eigenmittel der Kreditnehmer in sein Vorhaben einbringt. Mitunter können so die Zusatzkosten im Tilgungsverlauf bis in der Bereich mittlerer fünfstelliger Beträge ansteigen. Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, sind angehende Eigentümer deshalb angehalten, so früh wie möglich mit der Kapitalbildung zu beginnen.
Die Ansparphase und damit die Bildung eines Kapitalstocks kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen. Der klassische Weg ist nach wie vor der Bausparvertrag. Hier werden während der Ansparphase regelmäßig Beträge auf das Vertragskonto eingezahlt und mit einem geringen Guthabenzins verzinst. Dazu besteht unter Umständen die Möglichkeit, staatliche Förderungen, wie etwa die Wohnungsbauprämie, dem Bausparkonto gutzuschreiben. Die geringe Verzinsung in der Ansparphase eines Bausparvertrages wird durch die ebenfalls geringe Verzinsung des Bauspardarlehens ausgeglichen. Der Umfang des Bauspardarlehens orientiert sich an dem Vertragsguthaben und steht bereits beim Abschluss des Bausparvertrages fest.
Alternativ zum Bausparen kann die Ansparphase auch in Gestalt eines simplen Banksparplans realisiert werden. Dabei wird stets ein bestimmter Betrag auf ein Sparkonto bei einer Bank eingezahlt, der zusammen mit den Zinsen zum gewünschten Zeitpunkt zur Verfügung steht. Der Vorteil gegenüber einem Bausparvertrag liegt in der höheren Flexibilität und der deutlich besseren Verzinsung. Banksparpläne aber bieten nicht die Vorzüge eines zinsgünstigen Bauspardarlehens.
Risikoaffine Sparer setzen während der Ansparphase auf Aktien und Fonds. Diese ermöglichen sehr hohe Wertzuwächse und führen damit schneller ans Ziel. IM Gegenzug aber sind mit Aktien und Fonds auch sehr hohe Kursrisiken verbunden, die im schlimmsten Fall zu einer deutlichen Minderung der eingezahlten Beträge führen können.