Darlehensprogramm

Der Staat fördert den Erwerb von Immobilien durch verschiedene Maßnahmen, um die Vermögensbildung und die Altersvorsorge der Bevölkerung zu stützen. Unter anderem vergibt die öffentliche Hand Kredite über Darlehensprogramme staatseigener Förderbanken, mit denen Immobilien finanziert werden können. Die wichtigste staatliche Förderbank ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Sie ist zu 80 Prozent im Besitz des Bundes und zu 20 Prozent im Besitz der Länder. Die Programme der KfW sind grundsätzlich für jedes Vorhaben geeignet. Sowohl Objekte, die der Eigennutzung dienen als auch solche, die zur Vermietung an Dritte gedacht sind, können dabei gefördert werden.

Das bekannteste Programm der KfW ist das Wohneigentumsprogramm. Es sieht Darlehen vor, mit denen bis zu 30 Prozent der Investitionskosten einer Finanzierung gedeckt werden können. Maximal werden je Wohneinheit jedoch 100.000 Euro ausgereicht. Die Zinsen der Darlehen sind in etwa so hoch wie die für Hypotheken mit einem Beleihungsauslauf von maximal 60 Prozent auf dem freien Markt. Die Laufzeiten können 20 oder 35 Jahre betragen. Langfristige Zinsbindungen sind ebenso möglich wie tilgungsfreie Anlaufjahre. Besonderer Vorteil der Darlehen ist die Möglichkeit, sie ohne Aufschlag auf den Zins nachrangig ins Grundbuch einzutragen. Dadurch stellen die Mittel aus der Sicht anderer Banken, die an der Finanzierung beteiligt sind, einen Ersatz für Eigenkapital dar. Somit können Kreditnehmer günstigere Zinsen auch für die anderen Bestandteile ihrer Finanzierung erhalten und die Kostenbelastung ihres Vorhabens insgesamt reduzieren.

Andere Programme der KfW fördern gezielt bauliche Maßnahmen an neuen wie auch an bestehenden Objekten, die einer Verbesserung der Energieeffizienz und einer Reduktion von Treibhausgasen dienen. Dabei werden die Programme aus Mitteln des Bundeshaushaltes subventioniert, sodass die Zinsen deutlich unter dem Niveau des freien Marktes liegen können. Um in den Genuss der subventionierten Kredite zu gelangen, müssen allerdings strengere Vorschriften eingehalten werden. Die Kredite der KfW werden über Banken und Sparkassen ausgereicht, die als durchleitende Instanz und Ansprechpartner für Verbraucher fungieren.

Überschuldung

Als Überschuldung wird ein Zustand bezeichnet, bei dem ein Privathaushalt nicht mehr in der Lage ist, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen. Der Zustand ist dabei von Dauer und kann auch nicht ohne Weiteres geändert werden. Darüber hinaus reichen auch Einschränkungen im Ausgabeverhalten des Haushaltes nicht aus, um die Überschuldung zu beenden. Im Bereich der privaten Baufinanzierung tritt Überschuldung in der Regel dann ein, wenn entweder das Einkommen des Kreditnehmers wegfällt oder sich deutlich reduziert oder aber die Konzeption der Finanzierung den Kreditnehmer überfordert. Am Ende eines Überschuldungsprozesses steht häufig die Zwangsversteigerung des finanzierten Objektes. Die Bank versucht durch dieses Mittel, ihre offenen Forderungen gegen den zahlungsunfähigen Kreditnehmer einzutreiben. Da Immobilienkredite grundpfandrechtlich besichert sind, muss die Bank dabei keine anderen Gläubiger des Schuldners, die dieser in vielen Fällen hat, berücksichtigen.

Überschuldung und die damit einhergehende Unfähigkeit des Kreditnehmers, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen, steht häufig in Verbindung mit Arbeitslosigkeit. Verliert der Kreditnehmer seine Stelle und fällt daraufhin sein Einkommen weg, stehen in der Regel nicht mehr ausreichend Mittel zur Deckung des Kapitaldienstes zur Verfügung. Ein weiterer Grund kann eine Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und der eigenen Disziplin sein. Geht der Darlehensnehmer bei der Konzeption seiner Finanzierung davon aus, dass er es dauerhaft schafft, seinen Lebensstandard einzuschränken und große Teile seines Einkommens in die Finanzierung seiner Immobilie zu stecken, kann Überschuldung eintreten, wenn die dazu erforderliche Ausgabendisziplin nicht erreicht wird. Werden zu viele anderweitige Anschaffungen getätigt, kann der Kredit für die eigenen vier Wände dann nicht mehr ordnungsgemäß bezahlt werden.

Um Überschuldung zu vermeiden, ist gezielte Prävention erforderlich. Diese muss von Kreditnehmern, die die Finanzierung eines Eigenheims planen, genauso geleistet werden wie von Banken, die als Finanzierungspartner fungieren. Kreditnehmer sollten ihre Leistungsfähigkeit so ehrlich und realistisch wie möglich einschätzen, um Engpässe zu vermeiden. Banken sollten sich die finanzielle Situation des Kunden genau genug ansehen, um einschätzen zu können, ob die Belastungen möglicherweise zu groß sind und Überschuldung droht.

Zinsanhebung

Nicht alle Hypothekenfinanzierungen sind mit einer Zinsfestschreibung ausgestattet. Viele Darlehen sind an einen Referenzzinssatz gekoppelt. Der Zinssatz des Kredites wird dann in regelmäßigen Abständen in Abhängigkeit der Entwicklung dieser Referenz neu festgelegt. Häufig dienen Geldmarktsätze als Basis der Verzinsung, etwa der EONIA oder der EURIBOR. Ausdrücklich sei erwähnt, dass diese Geldmarktsätze nicht den Kreditzins selbst darstellen. Dieser leitet sich vielmehr aus seiner Referenz ab. So kann im Darlehensvertrag beispielsweise vereinbart sein, dass der Zinssatz sich aus dem EONIA zuzüglich 200 Basispunkten zusammensetzt. Steigt der EONIA dann an, steigt auch der Kreditzins.

Kreditnehmer haben keinerlei Einfluss auf die Zinsentwicklung am Kapitalmarkt und müssen, sofern keine Zinsfestschreibung vereinbart worden ist, die Konsequenzen tragen. Je nach Ausgestaltung des Kredites muss eine Zinsanhebung nicht immer sofort und unweigerlich zu einem höheren Kapitaldienst führen. Es ist auch möglich, dass sich im Falle eines moderaten Zinsanstiegs zunächst der Tilgungssatz verringert. In diesem Fall erhöht sich die laufende Belastung durch den Kapitaldienst nicht, die Tilgung insgesamt jedoch dauert länger. Bei größeren Zinsanstiegen freilich ist eine Erhöhung des Kapitaldienstes unumgänglich.

Wie stark sich eine Anhebung des Zinssatzes auf den Kapitaldienst auswirkt, hängt maßgeblich vom Stadium ab, in dem sich die Tilgung befindet. Wird ein Kredit annuitätisch getilgt, setzt sich die Rate aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil zusammen. Der Zinsanteil sinkt im Zeitverlauf ab, während der Tilgungsanteil ansteigt. Erfolgt eine Zinsanhebung in einem frühen Stadium des Tilgungszeitraumes, fällt die Auswirkung auf den Kapitaldienst bei konstantem Tilgungssatz stärker aus als es zu einem späteren Zeitpunkt der Fall wäre.

Um existenzielle Belastungen durch eine Zinsanhebung zu vermeiden, sollten Kreditnehmer, wenn auf eine Zinsbindung aus Kostengründen verzichtet werden soll, zumindest für die ersten Jahre der Tilgung ein Zinscap im Darlehensvertrag installieren, das den Anstieg des Kreditzinses über ein kritisches Niveau hinaus unterbindet und so die ordnungsgemäße Tilgung zumindest in dieser Hinsicht sicherstellt.

Hypothekenfinanzierung

Hypothekenfinanzierungen bezeichnen Kredite, die zum Bau oder Erwerb einer Immobilie genutzt werden. Es kann sich dabei um ein Grundstück, ein Haus oder eine Wohnung handeln. Auch kann das finanzierte Objekt sowohl der Nutzung durch den Eigentümer selbst als auch der Vermietung an Dritte dienen. Hypothekenfinanzierungen sind dadurch gekennzeichnet, dass die darlehensgebende Bank im Grundbuch eingetragen wird. Das Darlehen ist somit grundpfandrechtlich durch die betreffende Immobilie besichert. Im Fall der Zahlungsunfähigkeit des Schuldners kann die Bank das Objekt zur Deckung ihrer Ansprüche verwerten. Andere Gläubiger des Schuldners müssen dann nicht berücksichtigt werden. Aus diesem Grund sind Hypothekenfinanzierungen deutlich billiger als etwa Konsumkredite. Die Zinsen richten sich nach dem allgemeinen Niveau am Kapitalmarkt und sind nicht weit entfernt von den Renditen langfristiger Staatsanleihen.

Hypothekenfinanzierungen können unterschiedlich ausgestaltet werden. Kreditnehmer, die Sicherheit im Bezug auf den Darlehenszins wünschen, können mit ihrer Bank eine Zinsfestschreibung vereinbaren. Der Zinssatz ist dann für einen bestimmten Zeitraum oder auch bis zur vollständigen Tilgung des Kredites fixiert. Für Zinsbindungen sind Aufschläge auf den Zinssatz zu zahlen, deren Höhe sich nach der jeweiligen Situation am Kapitalmarkt richtet. Alternativ kann auch eine variable Verzinsung vereinbart werden. Der Darlehenszins richtet sich dann nach einem Referenzzinssatz wie etwa dem Euribor oder dem EONIA.

Hypothekenfinanzierungen werden in der Regel annuitätisch strukturiert. Der Kreditnehmer zahlt dann über die gesamte Laufzeit eine identische Rate an seine Bank. Diese setzt sich aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil zusammen. Der Zinsanteil sinkt mit jeder vom Kreditnehmer geleisteten Rate, während der Tilgungsanteil steigt. Dieser Zusammenhang bedingt, dass in einem frühen Stadium des Tilgungszeitraumes eine Veränderung des Zinssatzes stärkere Auswirkungen auf den Kapitaldienst hat als dies in einem späteren Stadium der Fall ist. Aus diesem Grund sind Zinsbindungen besonders für die ersten Jahre besonders wichtig, da dadurch existenziell bedrohliche Zusatzbelastungen von vornherein vermieden werden können.

Kreditvermittler

Kreditvermittler arbeiten mit einer Vielzahl von Banken zusammen und suchen aus deren Angeboten das für die Belange ihrer anfragenden Kunden Beste heraus. Durch die Kooperation mit verschiedenen Kreditinstituten ist es ihnen möglich, die Erfordernisse der Kunden optimal abzudecken. Von ihren Kunden erheben sie dabei keinerlei Gebühren – ihre Provision beziehen sie von den Banken, deren Darlehen sie an ihre Kunden vermitteln.

Der Gang zum Kreditvermittler kann sich aus verschiedenen Gründen lohnen. Zum einen kann unabhängig vom Angebot der Hausbank eine individuelle Finanzierungslösung erarbeitet werden. Der Vermittler kann aufgrund seiner Erfahrung und seiner Unabhängigkeit von einem bestimmten Institut dabei eine objektiv gute Lösung finden. Zum anderen besteht durchaus die Möglichkeit, günstigere Konditionen zu erhalten als bei der Hausbank. Vermittler bekommen bei Banken mitunter bessere Angebote, weil sie eine große Anzahl von Krediten vermitteln und so zum Ertragswachstum der Bank beitragen. Darüber hinaus wissen sie stets, wie die aktuellen Konditionen sind und können deshalb einschätzen, ob ein Kreditangebot günstig ist oder nicht.

Die Ausgestaltung der Finanzierung kann über einen Vermittler ebenso facettenreich erfolgen wie bei einer Bank. Es kann sowohl eine variable Verzinsung vereinbart werden als auch eine Zinsfestschreibung, die den Darlehenszins für einen bestimmten Zeitraum oder auch die gesamte Darlehenslaufzeit fixiert. Ebenso können die Modalitäten zu Sondertilgungen gemäß den Belangen des Kreditnehmers ausgestaltet werden. Vermittler ermöglichen auch die Inanspruchnahme von Darlehen aus Programmen der öffentlichen Hand wie etwa solchen der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Diese können mit anderen Hypotheken kombiniert werden. Erfahrene Vermittler beraten darüber hinaus in weitergehenden Fragen wie solchen zur Eigenheimrente.

Vermittler können so in Zusammenarbeit mit ihren Kunden ein ganzheitliches Finanzierungskonzept erarbeiten und dazu beitragen, dass der Weg in die eigenen vier Wände nicht nur ohne Stolperfallen, sondern darüber hinaus auch zu möglichst günstigen Konditionen erfolgt. Die Beratungsgespräche sind in der Regel kostenfrei und unverbindlich.

Wechselkursrisiko

Wechselkursrisiken sind im Bereich der privaten Baufinanzierung immer dann von Bedeutung, wenn Darlehen in einer fremden Währung aufgenommen werden. Das Wechselkursrisiko bezeichnet dabei das Risiko, dass der Wert der Fremdwährung gegenüber der heimischen Währung steigt und damit die reale Schuldenlast des Kreditnehmers wächst. Umgekehrt besteht auch die Möglichkeit, dass die Kreditwährung gegenüber der heimischen Währung, in der die zur Deckung der Verbindlichkeiten herangezogenen Einkommen erzielt werden, abwertet und sich die realen Verbindlichkeiten des Kreditnehmers erhöhen. Verluste durch Wechselkursänderungen entstehen gegenüber einer Finanzierung in der heimischen Währung immer dann, wenn die Kursverluste den Zinsvorteil, der durch das Ausweichen in eine andere Währung realisiert wird, übersteigen.

Das Wechselkursrisiko kann große Ausmaße annehmen und die Rückzahlung der Verbindlichkeiten stark erschweren oder sogar unmöglich machen, wenn die Entwicklungen am Devisenmarkt entsprechend stark ausfallen. Deshalb werden bei Fremdfinanzierungen die Währungspositionen stets aktiv verwaltet, um existenzielle Verluste zu verhindern. Die Bank, die die Verwaltung übernimmt, wechselt bei Bedarf dann in eine andere Fremdwährung oder auch in die heimische Währung, wenn entsprechender Druck auf den Kursen lastet. Je mehr Währungen zum Ausweichen zur Verfügung stehen, desto besser ist dies in der Regel für das Management des Kursrisikos. Das Wechselkursrisiko kann jedoch nie vollständig ausgeblendet werden, so dass bei Fremdwährungsfinanzierungen immer ein größerer Eigenkapitalanteil erforderlich ist als bei gewöhnlichen Finanzierungen.

Die Chancen, die mit einer Veränderung des Wechselkurses verbunden sind, dürfen allerdings ebenfalls nicht unterschätzt werden. Verläuft die Entwicklung am Devisenmarkt aus Sicht des Kreditnehmers günstig, kann sich die Schuldenlast signifikant verringern. Dies führt dann in der Regel zu einer deutlich schnelleren Tilgung der Verbindlichkeiten, die im Extremfall nur halb so viel Zeit in Anspruch nimmt wie die Rückzahlung eines gewöhnlichen Kredites. Zwar ist auch eine Reduktion des Kapitaldienstes oder sogar dessen zeitweise Unterbrechung möglich, wenn erhebliche Währungsgewinne verzeichnet werden. In der Regel wird jedoch eine schnellere Tilgung bevorzugt.

Quartalsweise Verzinsung

Bei einer quartalsweisen Verzinsung werden die Zinsen, die für einen aufgenommenen Immobilienkredit vom Kreditnehmer an die darlehensgebende Bank zu entrichten sind, im Abstand von drei Monaten fällig. Je nach Vertrag kann dabei gelten, dass alle drei Monate gemessen ab dem Vertragsbeginn die Zinsen überwiesen werden müssen bzw. der Einzug im Rahmen des Lastschriftverfahrens erfolgt oder aber dass der Einzug im Einklang mit den kalendarischen Quartalen erfolgt.

Quartalsweise Verzinsungen finden sich insbesondere bei Darlehen, die nicht annuitätisch getilgt werden. Dies ist zum Beispiel bei Krediten der Fall, die endfällig getilgt werden und bei denen während der Laufzeit ein Tilgungsträger regelmäßig angedient wird. Bei dem Tilgungsträger kann es sich um eine kapitalbildende Lebensversicherung ebenso handeln wie um einen Banksparplan. Auch Darlehen aus Programmen der öffentlichen Hand wie etwa solchen der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau werden häufig mit einer quartalsweisen Verzinsung versehen. Diese wird insbesondere dann angewandt, wenn es sich um eine Darlehen handelt, bei der Kreditnehmer in den ersten Jahren nach der Auszahlung nicht sofort mit der Tilgung beginnen muss, sondern zunächst tilgungsfreie Anlaufjahre nutzen kann. Dies ist zum Beispiel beim Wohneigentumsprogramm der KfW der Fall. Während der Karenzphase zieht die KfW ausschließlich die Zinsen ein, die auf den valutierenden Kreditbetrag anfallen. Nach dem Übergang in die Tilgungsphase kann sich die Zinsmodalität allerdings ändern und zu einer klassischen Annuitäten-Tilgung umgewandelt werden.

Werden die Zinsen nur einmal im Quartal eingezogen, fallen Zinseszinsen an, sofern der Einzug rückwirkend erfolgt. Werden die Zinsen vorfällig für ein Quartal entrichtet, steht dem Kreditnehmer grundsätzlich eine Gutschrift zu. In der Regel werden die Zinsen – insbesondere bei Banken der öffentlichen Hand – jedoch in der Mitte eines Quartals für das gesamte betreffende Vierteljahr eingezogen, so dass ein Ausgleich besteht. Verbraucher sollten auch bei einer nur einmal im Quartal erfolgenden Zinszahlung einen monatlichen Posten in ihr Haushaltsbudget einplanen, um nicht den Überblick zu verlieren.

Sachwert-Investment

Als Sachwert-Investment wird im Finanzjargon ein Investment in Vermögensgegenstände bezeichnet, die durch ihre Beschaffenheit von Nominalwert-Investments zu unterscheiden sind. Sachwerten wird die Eigenschaft zugeschrieben, gegen inflationäre Tendenzen zu schützen, was bei nominalen Werten – zum Beispiel Anleihen oder Bankguthaben – nicht der Fall ist. Zu Sachwerten werden neben Rohstoffen und Aktien auch Immobilien gezählt. Wer eine Immobilie erwirbt, tätigt damit immer auch ein Sachwert-Investment. Dies gilt sowohl bei einer Nutzung des Objektes durch den Eigentümer selbst als auch bei einer Vermietung an Dritte. Im Rahmen der Konzeption der Immobilienfinanzierung sollte dieser Umstand berücksichtigt werden. Über die Finanzierung hinausgehende Aktivitäten zum Vermögensaufbau sollten dann auch nominale Werte berücksichtigen und insbesondere nicht in Immobilien engagiert sein, damit im Portfolio des Eigentümers keine Übergewichtung dieser Anlageklasse entsteht.

Immobilien zeichnen sich hinsichtlich ihres Investment-Profils durch verschiedene Eigenschaften aus. Deutsche Wohnimmobilien gelten als eines der sichersten Investments überhaupt. Diese Sicherheit allerdings müssen Investoren mit einer geringen Rendite bezahlen. Bei Vorhaben, die nicht der Eigennutzung dienen, sind insbesondere steuerliche Vorteile ausschlaggebend für die Rendite, wobei der Umfang dieser Vorteile vom Einkommen bzw. vom Grenzsteuersatz des Eigentümers abhängt. Je mehr der Eigentümer aus anderen Quellen verdient, desto größer fällt der Vorteil aus, der durch die Geltendmachung der Sollzinsen für die Finanzierung als Betriebskosten realisiert werden kann. Bei Vorhaben, die der Eigennutzung dienen, wird dann eine Rendite erzielt, wenn gegenüber einem Mietverhältnis in der langfristigen Perspektive die Kosten gesenkt werden können. Ob dies der Fall ist, ist bei der Umsetzung des Bau- oder Erwerbsvorhabens nicht gesichert und hängt darüber hinaus von verschiedenen Faktoren wie etwa der Entwicklung der Immobilien- und Mietpreise sowie dem Zinssatz, der für die Finanzierung bezahlt werden muss, ab.

Besonders vorteilhaft ist der Besitz von Immobilien in inflationären Zeiten: Durch den beständigen Nutzwert können Eigentümer die Geldentwertung abfedern.

Zinsfestschreibung

Bei einer Zinsfestschreibung, die auch oft als Zinsbindung bezeichnet wird, vereinbaren Darlehensnehmer mit ihrer Bank, dass sich der Zinssatz des aufgenommenen Kredites für einen bestimmten Zeitraum oder auch für die gesamte Laufzeit des Engagements nicht ändert. Die Konditionen stehen dann für diesen Zeitraum fest und sind unabhängig von der allgemeinen Zinsentwicklung am Kapitalmarkt. Zinsbindungen bieten Kreditnehmern ein hohes Maß an Sicherheit im Hinblick auf den zu leistenden Kapitaldienst. Dieser bleibt anders als bei variabel verzinslichen Darlehen konstant und ändert sich nicht. Für die zusätzliche Sicherheit müssen Kreditnehmer in der Regel einen Aufschlag auf den Darlehenszins zahlen, dessen Höhe sich nach der bei Aufnahme des Kredits herrschenden Bedingungen am Finanzmarkt richtet. In einigen Phasen ist die Zinsfestschreibung sehr teuer, während sie in günstigen Zeiten für nur wenige Euro im Monat zu bekommen ist.

Zinsfestschreibungen machen bei Annuitätendarlehen besonders in frühen Stadien des Tilgungszeitraumes Sinn, da hier der Zinsanteil an dem insgesamt vom Kreditnehmer zu leistenden Kapitaldienst hoch ist. Ein Zinsanstieg wirkt sich dann besonders auf die Rate aus und führt zu hohen Belastungen. Besteht der Kapitaldienst hingegen zum größten Teil aus Tilgungsleistungen, wirkt sich ein Anstieg des Darlehenszinses nicht allzu stark aus. Dann kann auf eine Zinsfestschreibung verzichtet werden.

Ungünstig sind Zinsfestschreibungen, wenn die Kreditaufnahme in einer Hochzinsphase stattfindet. Dann nämlich werden schlechte Konditionen konserviert. Wer in Zeiten hoher Zinsen unbedingt einen Kredit aufnehmen muss, der sollte sich durch optionale kostenfreie Sondertilgungen die Möglichkeit offenhalten, in einer günstigeren Situation in ein anderes Darlehen umzuschulden. Umgekehrt ist die Vereinbarung einer Zinsfestschreibung während einer Niedrigzinsphase entsprechend günstig und besonders empfehlenswert.

Die Kosten einer Zinsfestschreibung lohnen sich insbesondere bei der ersten Finanzierung. Das Bau- oder Erwerbsvorhaben nämlich kann in Gefahr geraten, wenn der Zinssatz stark ansteigt und die Kreditraten sich deutlich erhöhen.

Beamtendarlehen

Als Beamtendarlehen wird im Bereich der privaten Baufinanzierung ein Kredit verstanden, der ausschließlich an Beamte auf Lebenszeit ausgereicht wird. Im Vergleich zu anderen Krediten sind diese Darlehen auch bei grundpfandrechtlicher Besicherung etwas günstiger, da die darlehensgebende Bank eine hohe Sicherheit im Hinblick auf das zukünftige Einkommen des Kreditnehmers hat, der unkündbar und somit von Arbeitslosigkeit nicht bedroht ist. Dieser Effekt wirkt sich insbesondere bei Finanzierungen mit einem hohen Beleihungsauslauf aus, da hier die Forderung der Bank nur in Teilen durch den Grundbucheintrag abgedeckt ist. Muss eine Immobilie zwangsversteigert werden, weil der Kreditnehmer seinen Verbindlichkeiten nicht mehr nachkommen kann, führt dies dazu, dass die Bank einen Teil ihrer Forderungen abschreiben muss. Bei Beamten ist dies statistisch betrachtet seltener der Fall. Wie groß die Vorteile eines Beamten tatsächlich ausfallen, richtet sich nach dem jeweiligen Einzelfall. Nicht alle Banken bieten Baufinanzierungen speziell für Staatsdiener an. Im Zuge der Kreditprüfung wird der Status als Beamter jedoch vermerkt und bei der Bemessung des Kreditausfallrisikos berücksichtigt. Die Bedeutung von Beamtendarlehen bei Hypothekenfinanzierungen ist deutlich geringer als die bei herkömmlichen Konsumkrediten ohne grundpfandrechtliche Besicherung.

Wer selbst Beamter auf Lebenszeit ist und diesen Umstand für seine Immobilienfinanzierung ausnutzen möchte, kann spezielle Banken aufsuchen, die nur mit Kunden, die verbeamtet oder angestellt im öffentlichen Dienst sind, zusammenarbeiten. Diese bieten mitunter günstige Konditionen, da das gesamte Ausfallrisiko, dass die Institute in ihrer Bilanz tragen, geringer ausfällt als bei anderen Banken und deshalb die Refinanzierung etwas günstiger ist. Im Grundsatz unterscheiden sich Beamtendarlehen aber nicht von anderen Krediten: Der Zinssatz ist maßgeblich abhängig von der bei Kreditaufnahme herrschenden Bedingungen am Kapitalmarkt und kann entweder über eine Zinsfestschreibung fixiert oder variabel an einen Referenzzinssatz angepasst werden. Der Aufschlag auf den Referenzzinssatz fällt dann geringfügig niedriger aus als bei gewöhnlichen Darlehen bzw. der fixierte Zinssatz ist etwas niedriger.