Hypothekenvergleich

Bei einem Hypothekenvergleich werden die Konditionen unterschiedlicher Banken im Detail unter die Lupe genommen. Das Ziel des Vergleichs ist es, die für den eigenen Bedarf günstigsten Konditionen zu finden und so den Weg in die eigenen die Wände zu geringstmöglichen Kosten zu realisieren. Bei einem Hypothekenvergleich ist es wichtig, dass die verglichenen Darlehen hinsichtlich ihrer Ausgestaltung identisch sind. Demnach müssen die Laufzeit, der anfängliche Tilgungssatz, die Fälligkeit der Raten (Monatsende, Monatsanfang, eventuelle Zahlpausen), Möglichkeiten zur Leistung von Sondertilgungen sowie die Zinsbindung identisch sein. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann leicht der Kredit mit den günstigsten Konditionen identifiziert werden. Bei diesem handelt es sich ganz einfach um den mit den niedrigsten Monatsraten bzw. dem geringsten effektiven Jahreszins. Die Spanne zwischen günstigen und teuren Darlehen auf dem deutschen Markt ist groß: Filialbanken und Sparkassen sind meist signifikant teurer als Direktbanken. Besonders günstig fallen die Konditionen häufig aus, wenn der Kredit über einen Hypothekenvermittler beantragt wird. Bei dem Vergleich sollten unbedingt staatliche Förderdarlehen miteinbezogen werden.

Der Hypothekenvergleich ist auch dann möglich, wenn die Ausgestaltung der zu vergleichenden Darlehen im Hinblick auf die oben erwähnten Merkmale nicht identisch ist. Dann muss jedoch Finanzmathematik angewandt werden. Insbesondere die Margenbarwert-Methode ist dann von Bedeutung. Bei dieser versetzt sich der Kreditnehmer in die Rolle der Bank und rechnet den Rohgewinn aus, den das Kreditinstitut unter verschiedenen Bedingungen erzielt. Dieser hängt von verschiedenen Faktoren ab, zu denen unter anderem die Bedingungen der Refinanzierung gehören. Banken können die vergebenen Kredite zu unterschiedlichen Zinsen am Kapitalmarkt refinanzieren. Für den Rohgewinn ist dabei insbesondere die mittlere Rückflussdauer von Bedeutung.

Die Margenbarwertmethode sollte nur dann zu Vergleichszwecken eingesetzt werden, wenn die Resultate entweder von einem Fachmann errechnet worden sind oder aber bei der Ermittlung eines professionelle Software genutzt wurde.

Rohgewinn-Kalkulation

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit der Bank um die Konditionen eines Darlehens zu verhandeln. Eine, die von Profis sehr häufig genutzt wird, ist die so genannte Rohgewinn-Kalkulation. Der Kreditnehmer versetzt sich dabei in die Position der Bank und beschäftigt sich mit der Refinanzierung des Darlehens. Sofern der Beleihungsauslauf unter 60 Prozent liegt und keine personenspezifischen Ausfallrisiken gegeben sind, kann anhand de Zinsstruktur des Kapitalmarktes ersehen werden, zu welchen Kosten die Bank einen ausgereichten Kredit refinanziert. In der Regel lassen sich kurze Laufzeiten günstiger refinanzieren als lange. Es gilt nun, die Kreditstruktur zu betrachten. In der Regel beginnt die Zahlungsreihe mit einer Auszahlung durch die Bank an den Kreditnehmer. Dieser zahlt dann monatlich eine bestimmte Rate an die Bank. Der komplette Kreditbetrag muss also nur für den ersten Monat refinanziert werden. Ab dem zweiten Monat sinkt die Refinanzierungsbasis ab, weil der Kreditnehmer Zahlungen leistet. Zusätzlich müssen Sonderzahlungen beachtet werden, die während der Laufzeit geleistet werden. Die Zahlungsreihe endet entweder mit der letzten monatlichen Rate, die an die Bank bezahlt wird oder aber mit der Rückzahlung der Restschuld (ob dazu eine Anschlussfinanzierung aufgenommen wird, ist an dieser Stelle unerheblich).

Anhand der Zahlungsreihe kann der Kreditnehmer sehen, welchen Refinanzierungskosten seine Bank gegenübersteht. Die Zahlungen, die an die Bank gehen, übersteigen den Kreditbetrag. Die Differenz ergibt abgezinst den Rohgewinn der Bank. Aus diesem muss sie ihre Kosten decken. Die Rohgewinn-Kalkulation sieht nun vor, ausgehend vom abgezinsten Rohgewinn der Zahlungsströme der Bank ein Angebot zu unterbreiten. Der Rohgewinn der Bank ist als Maßgabe für die Bewertung der Kreditkonditionen deutlich aussagekräftiger als der effektive Jahreszins. Dieser berücksichtigt nämlich nicht den Zeitpunkt eines Zahlungsflusses. So können zwei Kredite mit einem identischen effektiven Jahreszins ganz unterschiedliche Kosten verursachen, wenn die Tilgung insgesamt weiter nach hinten geschoben wird.

Lebenshaltungskosten

Bei der Konzeption einer Immobilienfinanzierung ist es erforderlich, alle Einnahmen und Ausgaben des Haushalts im Detail aufzulisten. Diese Maßnahme dient dazu, den für den Kapitaldienst zur Verfügung stehenden Freiraum zu ermitteln, aus dem dann der anfängliche Tilgungssatz abgeleitet werden kann. Zu den regelmäßigen Ausgaben gehören insbesondere die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Zu diesen zählen die Ausgaben für Nahrung, Lebensmittel, Kleidung und andere Verbrauchsgüter. Die Lebenshaltungskosten können auch erweitert angesetzt und um Posten wie Rücklagen für Reparaturen, Urlaub usw. ergänzt werden. Einfacher ist es jedoch im Regelfall, diese Posten separat zu führen und die Lebenshaltungskosten auf die Ausgaben zu reduzieren, die im alltäglichen Bedarf anfallen.

Die Höhe der Lebenshaltungskosten richtet sich nach der Anzahl der in einem Haushalt lebenden Personen, deren Konsumgewohnheiten und dem lokalen bzw. regionalen Preisniveau. Es ist dringend zu empfehlen, die Lebenshaltungskosten realistisch anzusetzen und keinesfalls von zu geringen Ausgaben auszugehen. Als Basis sollte immer ein längerer, in der Vergangenheit liegender Zeitraum dienen, über den die Ausgaben beobachten und dokumentiert werden. Dieser Basis sollte ein gewisser Wert zugeschlagen werden, der zum einen minimalen weiteren Freiraum garantiert, zum anderen als Sicherheitskomponente zu verstehen ist. Nur wenn die Lebenshaltungskosten solide kalkuliert werden, steht die Finanzierung auf sicheren Füßen.

Ein Problem bei der Kalkulation der Lebenshaltungskosten im Rahmen einer Finanzierungskonzeption ist, dass die Preise in der Regel jedes Jahr etwas ansteigen (die durchschnittliche Inflationsrate seit der Wiedervereinigung liegt bei rund zwei Prozent), während die monatliche Rate konstant bleibt. Dadurch sinkt das reale Einkommen des Haushaltes im Tilgungsverlauf, wenn nicht ausreichende Erhöhungen des Einkommens zu erzielen sind. In der Regel wird jedoch davon ausgegangen, dass das Einkommen eines durchschnittlichen Haushaltes ebenfalls jedes Jahr ansteigt, so dass es nicht erforderlich ist, bei der Finanzierungsplanung einen signifikanten Rückgang der Realeinkommen anzunehmen. Einige Experten kritisieren dies allerdings und verweisen in diesem Zusammenhang auch auf das Phänomen der so genannten kalten Progression.

Wertentwicklung

Immobilien werden sehr häufig als Investition angesehen. Wer ein Objekt unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten erwirbt und ggf. weitere Investitionen tätigt, ist an der Wertentwicklung interessiert, die die Immobilie für die Zukunft erwarten lässt. Die Wertentwicklung aber lässt sich kaum vorhersehen und kann nur anhand vergangenheitsbezogener Daten prognostiziert werden. Mehrere Variablen haben Einfluss auf die Wertentwicklung von Häusern und Wohnungen: Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, die lokale bzw. regionale wirtschaftliche Entwicklung, das Preisniveau der Volkswirtschaft, die Lage der Immobilie, die Investitionen, die im Zeitverlauf zu ihrer Instandhaltung eingesetzt werden sowie die Wirtschaftlichkeit des Objektes. Allein die Anzahl der Variablen, die Einfluss auf den Wert haben, zeigt, dass eine Prognose sehr schwierig und immer mit großen Unsicherheiten behaftet ist. Die einzelnen Punkte können jedoch im Hinblick auf ihre qualitative Auswirkung leicht beschreiben werden.

Je besser die gesamtwirtschaftliche Entwicklung verläuft, desto besser sollte auch die Wertentwicklung einer Immobilie verlaufen. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung wird dabei gemessen an Variablen wie dem Bruttoinlandsprodukt, der Erwerbstätigkeit oder der Situation der öffentlichen Haushalte. Der Zusammenhang zwischen der Preisentwicklung am Immobilienmarkt und der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ist somit positiv. Gleiches gilt für die lokale bzw. regionale wirtschaftliche Entwicklung: Blüht eine Region auf, steigt die Nachfrage nach gewerblichen wie auch privaten Objekten an und die Preise für Immobilien steigen an. Eine strukturelle schwache Gegend leidet dagegen unter sinkenden Preisen. Das Preisniveau der Volkswirtschaft ist für die Wertentwicklung ebenfalls von Bedeutung, auch wenn der Zusammenhang hier nicht ganz eindeutig beschrieben werden kann. Gemeinhin ist jedoch davon auszugehen, dass inflationäre Tendenzen den Realwert einer Immobilie zumindest nicht schmälern und ihn möglicherweise sogar steigern.

Die Lage eines Objektes ist ebenfalls von Bedeutung: Sehr gute Lagen sind ein natürlich knappes Gut und steigen deshalb stärker im Preis als andere Immobilien. Schließlich sind auch die Investitionen, die ein Eigentümer im Zeitverlauf tätigt, für die Wertentwicklung bedeutsam. Insbesondere wenn es sich um Investitionen handelt, die der Wirtschaftlichkeit eines Objektes förderlich sind, etwa energetische Sanierungen, führen Investitionen zu einer besseren Wertentwicklung.

Eigentümer-Darlehen

Als Eigentümer-Darlehen werden Kredite bezeichnet, die Banken speziell an Eigentümer von Immobilien vergeben, die aber nicht ins Grundbuch eingetragen werden. Die Finanzierungsform ist in Deutschland noch recht neu und wird beispielsweise von der Santander Consumer Bank und der ING-Diba genutzt.

Die Darlehen sind auf die Finanzierung von Maßnahmen rund um die eigenen vier Wände konzipiert, ein exakter Verwendungszweck wird jedoch nicht vorgeschrieben. Charakteristisch ist, dass zur Auszahlung des Darlehens ein Grundbucheintrag vorgelegt werden muss. Die Zinssätze von Eigentümer-Darlehen sind günstig und liegen unter denen anderer Kredite. Die Banken, die in diesem Segment aktiv sind, gehen offensichtlich davon aus, dass der Immobilienbesitz als Kriterium an sich bereits dazu ausreicht, das Risiko eines Kreditausfalls zu senken. Andernfalls wäre ein Verzicht auf die grundpfandrechtliche Besicherung nicht zu erklären und würde aus Sicht der darlehensgebenden Banken wenig Sinn machen.

Eigentümer-Darlehen können als gewöhnlicher Ratenkredit ebenso konzipiert sein wie als revolvierender Kreditrahmen. Ratenkredite sehen eine einmalige Auszahlung des Kredites und eine anschließende Tilgung in gleich hohen monatlichen Raten vor. Revolvierende Kreditrahmen verstehen sich als Verfügungsrahmen, die Kreditnehmer nach Belieben nutzen können und bei denen die Rückzahlung flexibel erfolgt. Welches Darlehen sich besser eignet, richtet sich nach dem jeweiligen Vorhaben und dem Maß an Flexibilität, das Kreditnehmer wünschen. Je unsicherer der Finanzierungsbedarf jedoch ist, desto günstiger erscheint der revolvierende Kredit.

Eigentümer-Darlehen eignen sich nicht für bauliche Maßnahmen, die den Energiebedarf eines Gebäudes reduzieren oder anderweitig dabei helfen, den Ausstoß von Treibhausgasen bzw. CO-2 zu reduzieren. Für solche Vorhaben wie etwa eine energetische Gebäudesanierung sind Darlehen aus Programmen der öffentlichen Hand, beispielsweise der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau, besser geeignet, da sie mit niedrigeren Zinssätzen ausgestattet sind. Eigentümer-Darlehen eignen sich vor allem für zusätzlichen Finanzierungsbedarf, der auch im Zusammenhang mit der Inneneinrichtung stehen kann. Eine positive Zahlungshistorie ist für die Bewilligung zwingend erforderlich.

Versicherungen

Wer eine eigene Immobilie besitzt, muss für einen ausreichenden Versicherungsschutz sorgen. Dieser beginnt mit dem Bau eines Objektes und sollte alle relevanten Risiken abdecken. Zu den notwendigen Policen gehören insbesondere die Bauherrenhaftpflichtversicherung, die Rohbauversicherung sowie die Wohngebäudeversicherung. Die Bauherrenhaftpflichtversicherung zahlt, wenn während der Bauarbeiten Dritte oder deren Eigentum Schaden erleiden und der Bauherr diese nicht durch grobe Fahrlässigkeit verursacht hat. Beispielhaft kann die Police eintreten, wenn durch den Austritt von Flüssigkeiten angrenzende Grundstücke oder auch das Grundwasser verseucht wird oder wenn Kinder auf der gesicherten Baustelle spielen und dabei verletzt werden.

Die Rohbauversicherung tritt für Schäden am nicht bezugsfertigen, im Bau befindlichen Objekt an. Diese können zum Beispiel aus Blitz, Feuer oder auch Sturm resultieren. Ist das Gebäude fertiggestellt, wird die Rohbauversicherung von der Wohngebäudeversicherung abgelöst. Diese setzt sich zusammen aus der Feuerversicherung, der Leitungswasserversicherung und der Elementarschadenversicherung. Die Police zahlt, wenn durch Sturm, Hagel, Brand etc. Schäden entstehen. Auch Schäden durch herabstürzende oder anprallende Flugkörper sind durch die Versicherung abgedeckt.

Alle genannten Policen sind für Eigentümer unerlässlich. Banken, die an der Finanzierung eines Objektes beteiligt sind, verlangen den Abschluss in der Regel, um ihr eigenes Risiko zu reduzieren. Die Versicherungen werden deshalb oft im Paket abgeschlossen, obwohl dies keineswegs vorgeschrieben ist. Die Kosten fallen unter dem Strich nicht besonders ins Gewicht, da der Versicherungsschutz letztlich einen Risikocharakter besitzt. Wer sein Objekt nicht selbst nutzt, sondern es an Dritte vermietet, kann die Kosten in der Regel steuerlich geltend machen. Die Versicherungen rund um die Immobilie bieten nicht selten Möglichkeiten zu sparen, wenn nicht das Angebot des Finanzierungspartners und dessen Versicherungskooperation angenommen wird, sondern ein Vergleich der Konditionen unterschiedlicher Versicherer dem Vertragsabschluss vorausgeht. Verzichten sollten Eigentümer und solche, die es noch werden wollen, auf einen ausreichenden Versicherungsschutz allerdings nicht. Vielmehr bedarf das Vorhaben ggf. auch umfassender fachlicher Beratung, damit das Risiko einer nicht ausreichenden Deckung im Schadensfall minimiert bzw. vermieden wird.

Währungsrisiko

Das Währungsrisiko betrifft Immobilienfinanzierungen, die nicht auf Euro, sondern auf eine andere Währung lauten. Fremdwährungsfinanzierungen verfolgen das Ziel, durch einen günstigeren Zinssatz in einem anderen Währungsraum die Kosten einer Immobilienfinanzierung zu drücken. Dabei besteht das Risiko, dass der Wert der Darlehenswährung gegenüber dem Euro während der Laufzeit zunimmt und dadurch die reale Schuldenlast steigt. Umgekehrt besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass der Wert des Euro gegenüber der Kreditwährung steigt, wodurch sich die reale Schuldenlast erhöht und die Finanzierung schwieriger wird.

Das Währungsrisiko kann sehr große Ausmaße annehmen, weil die Kurse am Devisenmarkt stark schwanken können. Dies wiederum lässt sich nicht prognostizieren. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Wechselkurse sich durchaus verdoppeln können. Verantwortlich für die Kursbewegungen am Devisenmarkt sind zahlreiche Faktoren wie etwa die Zinspolitik der Notenbank, die konjunkturelle Entwicklung und die Inflation in einem bestimmten Währungsraum. Fremdwährungskredite werden typischerweise im japanischen Yen und im Schweizer Franken aufgenommen, weil hier seit langer Zeit die Zinsen sehr niedrig sind. Prinzipiell können die Darlehen jedoch auch in einer beliebigen anderen Währung aufgenommen werden.

Das Währungsrisiko ist verantwortlich dafür, dass Fremdwährungsfinanzierungen nur mit einem deutlich höheren Eigenkapitalanteil möglich sind als es bei einer gewöhnlichen Finanzierung in Euro der Fall ist. Banken decken hiermit die zusätzlichen Ausfallrisiken ab. Das Risiko lässt sich jedoch durch ein aktives Währungsmanagement reduzieren. Dabei wird das Darlehen dann in Abhängigkeit von der jeweiligen Marktlage in eine andere Währung umgeschichtet. Dieser Vorgang wird im Jargon auch als „Switchen“ bezeichnet. Das Währungsmanagement wird in der Regel nicht vom Kreditnehmer selbst sondern von spezialisierten Dienstleistern vorgenommen. Trotz einer aktiven Verwaltung der Kreditpositionen am Devisenmarkt bleibt das Verlustrisiko jedoch bestehen. Fremdwährungsfinanzierungen eignen sich wegen des Währungsrisikos nicht für jeden. Kreditnehmer müssen mit dem Druck, der durch das Risiko besteht, umgehen können und sich dieser Tatsache auch bewusst sein.

Überschuldungsrisiko

Das Überschuldungsrisiko betrifft grundsätzlich jeden, der eine Immobilie erwirbt und diese mit einem Kredit von der Bank finanziert. Kann das Darlehen aus irgendeinem Grund nicht mehr bedient werden, muss die Immobilie zur Deckung dienen. Reicht der Veräußerungserlös dann nicht aus, um die Verbindlichkeiten gegenüber der Bank zu decken, besteht ein Restsaldo fort, der bei ausreichendem Volumen aus eigener Kraft nicht mehr zu decken ist. Der Kreditnehmer ist dann überschuldet und muss in letzter Instanz eine private Insolvenz eröffnen, um sich von seinen Verbindlichkeiten zu befreien.

Die Überschuldung kann nie ganz ausgeschlossen werden. Arbeitslosigkeit oder Veränderungen im persönlichen Umfeld (z.B. Scheidung) können jeden treffen. In der Tat ist einer der Hauptgründe für Überschuldung in Deutschland im Zusammenhang mit Immobilienfinanzierungen zu sehen. Die wesentliche Bestrebung muss es daher sein, das Überschuldungsrisiko so gering wie möglich zu halten. Dazu muss bereits im Vorfeld der Kreditaufnahme eine saubere Konzeption durchgeführt werden. Das Überschuldungsrisiko steigt mit dem Fremdkapitalanteil einer Finanzierung an. Wer nur wenig eigene Mittel einsetzt um eine Immobilie zu erwerben, kann im Fall der Zahlungsunfähigkeit seltener mit einem Veräußerungserlös rechnen, der die offenen Kredite deckt. Deshalb sollten Immobilienfinanzierungen stets mit einer ausreichend großen Eigenkapitaldecke vorgenommen werden. Die meisten Banken verlangen mindestens zehn Prozent der Investitionskosten plus die Erwerbsnebenkosten. Je größer der Eigenkapitalanteil ausfällt, desto günstiger sind jedoch im Regelfall auch die Zinsen, so dass es sich doppelt lohnt, vor dem Erwerb eines Objektes ausreichend zu sparen.

Das Überschuldungsrisiko korreliert zudem stark mit dem finanziellen Freiraum, der dem Kreditnehmer nach der Leistung des Kapitaldienstes aus seinem Budget zur Verfügung steht. Dieser sollte nicht zu knapp bemessen werden. Unvorhergesehene Ausgaben sollten ebenso finanzierbar sein wie Konsumwünsche, auf die nicht dauerhaft bzw. nur unter schmerzhaftem Verlustempfinden verzichtet werden kann. Werden diese Maßnahmen beachtet, sinkt das Überschuldungsrisiko für den Kreditnehmer signifikant.

Immobilieninvestment

Immobilien können aus ganz verschiedenen Gründen nicht nur zu (eigenen) wohnwirtschaftlichen Zwecken erworben werden, sondern darüber hinaus auch als Investment dienen. Häuser und Wohnungen gelten als stabile Sachwertanlage, die Vorteile gegenüber Positionen im Aktien- und Rentenmarkt bietet. Insbesondere die stabile und von konjunkturellen Schwankungen unabhängige Ertragsentwicklung und die Resistenz gegen inflationäre Tendenzen machen Immobilien zu einem guten Investment. Sie können ein Wertpapierportfolio sinnvoll ergänzen und eignen sich besonders für den langfristigen Vermögensaufbau sowie für die Altersvorsorge.

Anlegern stehen grundsätzlich zwei Möglichkeiten offen, um in Immobilien zu investieren. Zum einen kann ein Objekt direkt erworben und dann vermietet werden. Dies geschieht zumeist wegen steuerlicher Vorteile: Die Zinsen für einen Hypothekenkredit, mit dem eine nicht selbstgenutzte Immobilie finanziert wird, können als Betriebsausgabe steuerlich geltend gemacht werden. Der Erwerb der Immobilie erfolgt dabei in einem relativ frühen Lebensstadium, damit – wegen des Effekts des Grenzsteuersatzes – die Steuerersparnis so groß wie möglich ausfällt. Eine Direktinvestition ist allerdings mit erheblichen Risiken verbunden. So kann der Wert der Immobilie leiden, wenn der Standort im Zeitverlauf schlechter wird, etwa weil regional eine wirtschaftliche Schwäche zu verzeichnen ist und die Nachfrage nach Wohnraum global zurückgeht. Zudem unterliegen die Mieteinnahmen einer gewissen Unsicherheit: Leerstände, Zahlungsrückstände oder im schlimmsten Fall Schäden durch Mietnomaden können die Rendite trüben oder sogar zu einer negativen Wertentwicklung führen.

Um solche Risiken zu vermeiden, können Anleger die zweite Variante eines Immobilieninvestments wählen: Der Erwerb eines Immobilienfonds. Es stehen dabei offene wie geschlossene Immobilienfonds zur Auswahl. Offene Fonds können laufend veräußert werden, geschlossene werden einmal gezeichnet und dann bis zur Auflösung des Fonds gehalten. Fonds streuen die Mittel der Anleger und reduzieren dadurch das Risiko. Steuerliche Vorteile bei der Anschaffung können allerdings nicht geltend gemacht werden. Speziell offene Fonds können auch im Rahmen eines Sparplans erworben werden, sodass sie sich sehr gut für die persönliche Altersvorsorge eignen.

Rahmenkredit

Als Rahmenkredit wird ein Kreditrahmen bezeichnet, der einem Kreditnehmer von der Bank eingeräumt wird und über den dann jederzeit und ohne weitere Absprache verfügt werden kann. In der Regel wird zu diesem Zweck ein eigenes Kreditkonto eingerichtet, von dem der Darlehensnehmer zur Verfügung des Rahmenkredites dann Überweisungen auf das Girokonto seiner Hausbank vornimmt. Rahmenkredite können flexibel getilgt werden: Jeden Monat müssen lediglich ein bis drei Prozent der verfügten Summe zuzüglich der angefallenen Zinsen entrichtet werden. Die vollständige Rückzahlung ist allerdings ebenfalls jederzeit und ohne Kosten möglich. Rahmenkredite zeichnen sich darüber hinaus durch den Umstand aus, dass zurückbezahlte Beträge nach der Gutschrift auf dem Kreditkonto sofort wieder als Darlehen abrufbar sind. Es handelt sich somit um einen revolvierenden Kreditrahmen. Die Zinsen von Rahmenkrediten sind jedoch deutlich niedriger als die auf Kreditkartenkonten mit Kreditfunktion und liegen auch unter denen eines klassischen Dispositionskredits.

Im Bereich der privaten Baufinanzierung sind Rahmenkredite für immer mehr angehende Eigenheimbesitzer von Bedeutung. Sie dienen dazu, unvorhersehbare Kosten im Zusammenhang mit dem Einzug in die eigenen vier Wände zu decken. Dazu können etwa die Kosten für die Inneneinrichtung gehören, die sich im Vorfeld nicht immer zuverlässig einschätzen lassen. Auch Arbeiten an der Gartenanlage oder die Beschaffung von Hausrat kann über einen Rahmenkredit finanziert werden. Gegenüber einem Ratenkredit bietet die Variante den Vorteil, dass zum einen mehr Flexibilität besteht und dass zum anderen die Belastung durch die monatliche Rate gering gehalten werden kann. Nur so ist es möglich, auch bei knappem Budget zusätzlich zur Immobilienfinanzierung ein weiteres Darlehen aufzunehmen.

Rahmenkredite sind in Deutschland noch relativ neu, erfreuen sich aber wachsender Präsenz in den Produktsortimenten der Banken. Um möglichst günstige Konditionen zu realisieren, sollten Verbraucher die Konditionen mehrerer Anbieter sorgfältig miteinander vergleichen. Weiterhin gilt es zu beachten, dass die Verzinsung bei den meisten Rahmenkrediten variabel ist.