Schuldenquote
Die Schuldenquote ist ein informelles Maß, mit dem Haushalte, die eine Immobilienfinanzierung planen, die Tragweite der dadurch entstehenden wirtschaftlichen Belastungen darstellen. Die Schuldenquote erstreckt sich über zwei Dimensionen. Zum einen wird sie schlicht definiert als der Anteil der Finanzierung, der nicht über eigene Mittel, sondern über Kredite der Bank abgedeckt wird. Diese Größe wird auch als Fremdkapitalanteil bezeichnet. Zum anderen gibt die Schuldenquote an, wie groß der Anteil des Haushaltseinkommens ist, der zur Deckung des Kapitaldienstes aufgewendet werden muss. Stehen einem Haushalt beispielsweise 3.000 Euro monatlich zur Verfügung und beläuft sich die monatliche Rate für die Immobilienfinanzierung auf 1.500 Euro, beträgt die Schuldenquote 50 Prozent.
Die Schuldenquote gibt Aufschluss darüber, wie groß die Belastungen einer Finanzierung wirken. Ist sie zu hoch, sollten die Planungen Änderungen vorsehen. Diese können in einer Streckung des Tilgungszeitraumes ebenso bestehen wie in einer Verringerung der Investitionskosten und einer Anhebung des Eigenkapitalanteils durch zusätzliche Sparmittel. Eine Schuldenquote größer als 50 Prozent gilt für Haushalte mit einem in etwa durchschnittlichen Einkommen als obere Grenze. Wird deutlich mehr in den Kapitaldienst investiert, stehen zu wenig Mittel für andere Zwecke zur Verfügung. Damit sind konsumtive Zwecken ebenso gemeint wie etwa die private Altersvorsorge oder der über die Eigenheimfinanzierung hinausgehende Vermögensaufbau.
Die Schuldenquote sollte im Verlauf der Finanzierung sinken. Zum einen sollte das Einkommen des Kreditnehmers im Zeitverlauf ansteigen. Dabei muss es sich nicht einmal um eine reale Lohnerhöhung handeln, die zu einem Anstieg der Kaufkraft führt. Da die monatliche Rate eine nominale Größe ist, sinkt die Schuldenquote auch dann, wenn die Gehaltszuwächse nur die Inflation ausgleichen. Am Ende des Tilgungszeitraumes liegt die Schuldenquote dann unter 30 Prozent. Die Belastungen aus der Immobilienfinanzierung sinken also sukzessive, sodass Kreditnehmern schon nach wenigen Jahren ein höheres frei verfügbares Einkommen zur Verfügung steht als zu Beginn der Finanzierung.