Schuldenquote

Die Schuldenquote ist ein informelles Maß, mit dem Haushalte, die eine Immobilienfinanzierung planen, die Tragweite der dadurch entstehenden wirtschaftlichen Belastungen darstellen. Die Schuldenquote erstreckt sich über zwei Dimensionen. Zum einen wird sie schlicht definiert als der Anteil der Finanzierung, der nicht über eigene Mittel, sondern über Kredite der Bank abgedeckt wird. Diese Größe wird auch als Fremdkapitalanteil bezeichnet. Zum anderen gibt die Schuldenquote an, wie groß der Anteil des Haushaltseinkommens ist, der zur Deckung des Kapitaldienstes aufgewendet werden muss. Stehen einem Haushalt beispielsweise 3.000 Euro monatlich zur Verfügung und beläuft sich die monatliche Rate für die Immobilienfinanzierung auf 1.500 Euro, beträgt die Schuldenquote 50 Prozent.

Die Schuldenquote gibt Aufschluss darüber, wie groß die Belastungen einer Finanzierung wirken. Ist sie zu hoch, sollten die Planungen Änderungen vorsehen. Diese können in einer Streckung des Tilgungszeitraumes ebenso bestehen wie in einer Verringerung der Investitionskosten und einer Anhebung des Eigenkapitalanteils durch zusätzliche Sparmittel. Eine Schuldenquote größer als 50 Prozent gilt für Haushalte mit einem in etwa durchschnittlichen Einkommen als obere Grenze. Wird deutlich mehr in den Kapitaldienst investiert, stehen zu wenig Mittel für andere Zwecke zur Verfügung. Damit sind konsumtive Zwecken ebenso gemeint wie etwa die private Altersvorsorge oder der über die Eigenheimfinanzierung hinausgehende Vermögensaufbau.

Die Schuldenquote sollte im Verlauf der Finanzierung sinken. Zum einen sollte das Einkommen des Kreditnehmers im Zeitverlauf ansteigen. Dabei muss es sich nicht einmal um eine reale Lohnerhöhung handeln, die zu einem Anstieg der Kaufkraft führt. Da die monatliche Rate eine nominale Größe ist, sinkt die Schuldenquote auch dann, wenn die Gehaltszuwächse nur die Inflation ausgleichen. Am Ende des Tilgungszeitraumes liegt die Schuldenquote dann unter 30 Prozent. Die Belastungen aus der Immobilienfinanzierung sinken also sukzessive, sodass Kreditnehmern schon nach wenigen Jahren ein höheres frei verfügbares Einkommen zur Verfügung steht als zu Beginn der Finanzierung.

Darlehenslaufzeit

Die Laufzeit eines Darlehens ist der Zeitraum von der Auszahlung bis zur Fälligkeit der letzten Rate bzw. der Restschuld. Die Darlehenslaufzeit bei den meisten Immobilienfinanzierungen erstreckt sich über mehr als zehn Jahre. Sie kann grundsätzlich bis zu 40 Jahren betragen, wobei die meisten Kredite mit einer Laufzeit von 12 bis 20 Jahren ausgestattet sind. Die Laufzeit eines Darlehens ist für die Kosten einer Finanzierung von signifikanter Bedeutung. In der Regel steigen die jährlichen Zinskosten mit der Laufzeit, weil für Banken die Refinanzierung langfristiger Kredite am Kapitalmarkt teurer ist als die Refinanzierung kurzfristiger Verbindlichkeiten.

Um einen geringeren Zinssatz zu erhalten, können Kreditnehmer eine kürzere Darlehenslaufzeit vereinbaren. In diesem Fall muss dann bei Fälligkeit die Restschuld durch ein Anschlussdarlehen abgelöst werden. Dies führt immer dann zu einer Verringerung der Gesamtkosten für die Finanzierung, wenn das Zinsniveau im Zeitverlauf nicht deutlich gegenüber dem Niveau bei Aufnahme des Kredites ansteigt. Eine kurzfristige Finanzierungsstruktur ist deshalb grundsätzlich günstiger als eine langfristige Struktur. Die Zinsersparnis, die durch eine kürzere Darlehenslaufzeit realisiert werden kann, steht jedoch einem Zinsänderungsrisiko gegenüber. Steigen die Zinsen im Zeitverlauf sehr stark an, muss der Kreditnehmer bei der Anschlussfinanzierung mitunter erheblich höhere Kosten in Kauf nehmen.

Die Darlehenslaufzeit kann durch eine Variation des Tilgungssatzes verändert werden. Wer eine hohe Rate in Kauf nehmen kann und über ein entsprechendes Einkommen verfügt, kann durch einen ambitionierten Tilgungssatz die Darlehenslaufzeit verkürzen. Lange Darlehenslaufzeiten bieten allerdings ebenfalls Vorteile: Wird ein Kredit bei einem niedrigen Zinsniveau am Kapitalmarkt aufgenommen, besteht die Möglichkeit, durch die Wahl einer langen Laufzeit die günstigen Konditionen zu fixieren. Deshalb wird insbesondere in Niedrigzinsphasen empfohlen, eine langfristige Zinsbindung mit der darlehensgebenden Bank zu vereinbaren. In Hochzinsphasen hingegen sollte auf eine allzu lange Zinsfestschreibung verzichtet werden, da diese dann nur die ungünstigen Konditionen fixiert.

Darlehenskosten

Die Kosten eines Darlehens setzen sich zusammen aus den anfallenden Sollzinsen sowie den Gebühren, die im Zuge der Auszahlung zusätzlich anfallen. Da der Gesetzgeber vorschreibt, dass alle Kosten und Gebühren im effektiven Jahreszins, den eine Bank angibt, enthalten sein müssen, kann auch der effektive Jahreszins als Indikator für die Kosten genutzt werden. Dies gilt jedoch nur für klassische Annuitätendarlehen mit einer sehr einfachen Struktur.

Die Darlehenskosten hängen von verschiedenen Variablen an. Dazu zählen das Zinsniveau am Kapitalmarkt bei Aufnahme des Darlehens, die Laufzeit, die Bonität des Kreditnehmers und der Eigenkapitalanteil, der vom angehenden Eigentümer aus eigener Kraft zur Finanzierung aufgebracht werden kann. Der Kreditnehmer kann durch geeignete Maßnahmen die Kosten seiner Finanzierung zu seinen Gunsten beeinflussen. So wirkt sich ein hoher Eigenkapitalanteil in der Regel positiv auf den Zinssatz und damit die Darlehenskosten aus, weil aus Sicht der Bank das Ausfallrisiko geringer ist, wenn der Fremdkapitalanteil gering gehalten wird. Als kritischer Wert gilt hierbei ein Beleihungsauslauf von 60 Prozent. Übersteigt der Fremdkapitalanteil dieses Niveau, steigen die Darlehenskosten an.

Kredite mit langen Laufzeiten sind in der Regel teurer als solche mit kurzen Laufzeiten. Darlehen, die binnen 10 bis 20 Jahren vollständig getilgt werden, sind in der Regel günstiger als solche, bei denen nach Ablauf von 20 bis 25 Jahren noch eine Restschuld besteht. Durch eine rasche Tilgung lassen sich die Kosten deshalb ebenfalls drücken.

Kreditnehmer können gemeinhin an ihrer Bonität nicht viel ändern. Deshalb ist es besonders wichtig, einen Kredit zu einem möglichst günstigen Zeitpunkt aufzunehmen. Das Zinsniveau am Kapitalmarkt schwankt stark mit der konjunkturellen Entwicklung. Wer in Niedrigzinsphasen mit der Finanzierung beginnt, kann leicht Summen im fünfstelligen Euro-Bereich einsparen. Durch Forward-Kredite können Konditionen für künftige Vorhaben gesichert werden. Zieht sich der Kreditbedarf dann in einer Niedrigzinsphase noch etwas hin, kann gegen einen geringen Aufschlag das Zinsniveau auch noch bis zu drei Jahre später genutzt werden.

Eigenkapitalstock

Der Eigenkapitalstock einer Immobilienfinanzierung ist der Teil der Investitionskosten, der vom angehenden Eigentümer selbst aufgebracht und nicht durch Kredite abgedeckt wird. Zum Eigenkapitalstock zählen alle Vermögenswerte, die der Käufer bzw. der Bauherr einbringen kann: Bankguthaben, Wertpapiere, Baumaterialien, Bausparguthaben etc. Zudem zählt auch die Eigenleistung des Bauherren dazu: Wird ein signifikanter Teil der Bauleistung durch den Kreditnehmer selbst erbracht, mindert dies den Fremdkapitalanteil an der Finanzierung insgesamt. Diese Eigenleistungen werden auch häufig als Muskelhypothek bezeichnet.

Der Eigenkapitalstock hat großen Einfluss auf die Gesamtkosten und das Risiko einer Immobilienfinanzierung. Je mehr Eigenmittel zur Verfügung stehen, desto günstiger fällt der Zinssatz aus, den die Bank in Rechnung stellt. Wird ein Beleihungsauslauf von 60 Prozent nicht überschritten, erhebt die Bank in der Regel keinen Zuschlag auf die Basisverzinsung, die sich aus den Zinsen am Kapitalmarkt für sehr sichere Wertpapiere ableitet. Je höher der Fremdkapitalanteil dann wird, desto höher wird auch der Zinssatz für das gesamte Darlehen. Es ist deshalb außerordentlich vorteilhaft, mit möglichst viel Eigenkapital die Finanzierung zu beginnen.

Möglichkeiten zum Ansparen von Eigenkapital gibt es viele. Zum einen kann in einen klassischen Bausparvertrag eingezahlt werden, mit dem dann auch Anspruch auf ein zinsgünstiges Bauspardarlehen erworben wird. Zum anderen ist die Bildung eines Eigenkapitalstocks auch über Tages- und Festgeldkonten möglich. Ebenso können Fonds genutzt werden. Speziell bei Aktien- und Investmentfonds sind die Risiken jedoch nicht zu unterschätzen, weil Kursschwankungen in Kauf genommen werden müssen.

Um einen möglichst großen Eigenkapitalstock bilden zu können, sollten Bauherren und Käufer so früh wie möglich mit dem Sparen beginnen. Gerade in den ersten Jahren ist es dabei nur von unwesentlicher Bedeutung, wie hoch die Verzinsung des Guthabens ist. Neben den Einzahlungen können auch staatliche Förderungen zum Aufbau eines Eigenkapitalstocks genutzt werden, wie es etwa bei der staatlichen Riester-Förderungen (Eigenheimrente) möglich ist.

GBP-Darlehen

Unter einem GBP-Darlehen wird ein Kredit verstanden, der nicht auf Euro, sondern auf britische Pfund (GBP=Great Britain Pound) lautet. Es handelt sich bei einem GBP-Darlehen also um eine Fremdwährungsfinanzierung, wie sie auch mit anderen Währungen möglich sind. Kredite werden in fremden Währungen aus zwei Gründen aufgenommen: Zum einen versucht der Darlehensnehmer den günstigeren Zinssatz eines anderen Währungsraumes zu seinem Vorteil zu nutzen und auf diesem Wege die Kosten seiner Finanzierung zu senken. Zum anderen hofft der Kreditnehmer auch auf eine günstige Entwicklung der Wechselkurse. Fällt der Wert des britischen Pfundes gegenüber dem Euro, sinkt die reale Kreditlast, weil weniger Euros zur Rückzahlung der Kreditschuld in Pfund erforderlich sind. Mit etwas Glück kann so ein erheblicher Teil der Investitionskosten durch Währungsgewinne gedeckt werden.

GBP-Darlehen sind so wie alle Fremdwährungsfinanzierungen mit einer spekulativen Komponente verbunden. Entwickeln sich die Kurse am Devisenmarkt nicht wie gewünscht, kann es im schlimmsten Fall zu erheblichen Verlusten kommen. Steigt der Wert der britischen Währung gegenüber dem Euro, in dem das Einkommen verdient wird, mit dem die Tilgung erfolgt, erhöht sich auch die reale Kreditlast. Wer seine Finanzierung in einer anderen Währung abwickelt, muss deshalb bereit sein, dieses Risiko in Kauf zu nehmen. Banken sichern sich gegen Ausfallrisiken, die durch Währungsschwankungen entstehen, durch zwei Maßnahmen ab: Zum einen werden mehr Sicherheiten vom Kreditnehmer gefordert, als es bei gewöhnlichen Finanzierungen der Fall ist, zum anderen erfolgt auch ein aktives Währungsmanagement.

GBP-Darlehen lohnen sich immer dann ganz besonders, wenn die Zinsdifferenz zwischen dem Vereinigten Königreich und der Eurozone groß ist. Dies ist meist nur für einen relativ kurzen Zeitraum der Fall, weil die Volkswirtschaften in GB und in Europa ähnlichen zeitlichen Strukturen unterliegen und deshalb auch die konjunkturelle Entwicklung in beiden Währungsräumen ähnlich verläuft.

Barwertkosten

Wer eine Immobilie auf Kredit erwirbt, muss zusätzlich zu den eigentlichen Investitions- auch noch die Finanzierungskosten tragen. Die Gesamtkosten setzen sich somit aus dem Kaufpreis und den Kosten für dessen Vorfinanzierung durch die Bank zusammen. Da sich eine Immobilienfinanzierung in der Regel über einen sehr langen Zeitraum erstreckt, macht es wenig Sinn, die Gesamtkosten als Summe der vom Kreditnehmer zu entrichtenden Raten zu ermitteln. Vielmehr wird der künftige Zahlungsstrom des Darlehens auf dien Gegenwert abdiskontiert. Der so ermittelte Wert wird als Finanzierungspreis zu Gegenwartskosten oder als Barwertpreis bezeichnet. Die Barwertkosten bieten einen verlässlichen Indikator für den Aufschlag auf den Marktpreis bzw. die Herstellungskosten, der durch die Finanzierung anfällt. Die Höhe dieses Aufschlags richtet sich nach dem Zinsniveau bei Kreditaufnahme, dem für die Finanzierung zur Verfügung stehenden Eigenkapitalanteil und der Bonität des Kreditnehmers. Darüber hinaus ist auch der anfängliche Tilgungssatz von Bedeutung. Im Einzelnen wirken sich die vorstehenden Parameter wie folgt auf die Barwertkosten aus: Je höher der Zins am Kapitalmarkt bei Kreditaufnahme ist, desto höher sind auch die Finanzierungskosten. Ein hoher Eigenkapitalstock und eine gute Bonität wirken sich günstig auf die Kosten aus. Eine zügige Tilgung (und damit ein hoher anfänglicher Tilgungssatz) ist ebenfalls günstig für die Gesamtkosten.

Anhand der Barwertkosten kann bemessen werden, ob eine Finanzeirung sinnvoll erscheint oder nicht. Mitunter können die Kosten für die Finanzierung so hoch ausfallen, dass von einem Erwerb abzuraten ist. Dies ist insbesondere in Hochzinsphasen und bei Kreditnehmern mit wenig Eigenkapital und einer mittelmäßigen Bonität der Fall. Die durch diese Konstellation entstehenden Finanzierungsrisiken werden von der Bank eingepreist und führen zu höheren Kosten.

Die Barwertkosten finden in der privaten Baufinanzierung nach wie vor zu wenig Berücksichtigung. Bei der Konzeption aber kann diese Größe eine wertvolle Entscheidungshilfe bieten. Aber weder Banken noch Makler beziehen die Barwertkosten einer Immobilienfinanzierung in ihre Beratungen des Kunden mit ein.

Sparzinsen

Als Sparzinsen werden oberbegrifflich die Zinsen bezeichnet, die Sparer für ihre Guthaben auf Bankkonten und in Sparplänen erhalten. Sparzinsen beziehen sich auf sichere Kapitalanlagen. Im Bereich der privaten Baufinanzierung sind Sparzinsen vor allem in der Ansparphase von Bedeutung, in der angehende Eigentümer versuchen, durch regelmäßige Einzahlungen bzw. Rücklagen einen Kapitalstock anzuhäufen, der dann später bei der Finanzierung als Eigenkapitalanteil dient.

Die Sparzinsen in einem Bausparvertrag sind meist sehr niedrig: Zwischen 0 und 2,0 Prozent werden je nach Tarif und Bausparkasse bezahlt. Die sehr niedrigen Zinsen klassischer Bausparverträge sind Resultat des Solidarprinzips einer Bausparkasse: Sparer stellen ihre Guthaben der Gemeinschaft zu niedrigen Zinsen zur Verfügung und erhalten dann später im Gegenzug selbst ein niedrig verzinstes Bauspardarlehen.

Die Sparzinsen auf Spar- und Anlagekonten richten sich stark nach der Situation am Kapitalmarkt. Insbesondere kurzfristige Laufzeiten, wie sie etwa bei Tages- und unterjährigem Festgeld üblich sind, sind stark abhängig von der Situation am Geldmarkt. Über einen gewöhnlichen Konjunkturzyklus hinweg können meist 2,0 bis 6,0 Prozent Zinsen realisiert werden. In wirtschaftlich guten Zeiten ist das Zinsniveau am Geldmarkt und damit auch die Verzinsung von Spar- und Anlagekonten hoch, in rezessiven Phasen hingegen sind die Zinsen meist niedrig.

Sparzinsen unterliegen der Abgeltungsteuer. Diese beträgt 25 Prozent plus Solidaritätszuschlag und ggf. Kirchensteuer. Jeder Sparer verfügt über einen Freibetrag in Höhe von 801 Euro im Jahr, bis zu dem Kapitalerträge nicht der Abgeltungsteuer unterliegen. Gemeinsam veranlagte Ehegatten können sogar 1602 Euro pro Jahr steuerfrei vereinnahmen. Um die Abführung der Steuer durch die Bank an das Finanzamt zu unterbinden, müssen Sparer einen Freistellungsauftrag erteilen. Die Formulare dazu stehen bei allen Banken bereit.

Die Bedeutung der Sparzinsen in einer 2-5jährigen Ansparphase sollte nicht überschätzt werden. Wichtiger als eine gute Verzinsung ist die konsequente Einzahlung auf das Sparkonto, da bei kurzen Zeiträumen der Zinseszinseffekt ohnehin gering ist.

Laufzeit-Mix

Als Laufzeit-Mix wird ein Finanzierungsmodell im Bereich der privaten und gewerblichen Immobilienfinanzierung verstanden, bei dem der benötigte Kreditanteil sowohl über ein Darlehen mit einer Zinsbindung als auch über eines mit einer variablen Verzinsung aufgenommen wird. Das Modell bietet für Kreditnehmer den Vorteil, dass nicht für die gesamte Kreditsumme die Kosten für die Zinsbindung und die lange Laufzeit in Anspruch genommen werden müssen. Langfristige Darlehen sind in der Regel deutlich teurer als solche mit einer kurzen Laufzeit. Über die Totalperiode lassen sich so erhebliche Kosten sparen. Voraussetzung ist jedoch, dass das Zinsniveau nicht deutlich ansteigt, da in diesem Fall die Kosten für das variable Darlehen signifikant ansteigen. Ein Stück weit Risiko muss also jeder Kreditnehmer, der sich für einen Laufzeit-Mix entscheidet, tragen.

Wer eine Finanzierung mit nicht homogener Laufzeitstruktur wählt, sollte dazu einige Punkte beachten. Unbedingt sollte es möglich sein, bei Fälligkeit des variablen Darlehens auch das mit Zinsbindung ausgestattete Darlehen abzulösen, indem eine Sondertilgung geleistet wird. Ist dies nicht möglich, kann der Kreditnehmer unter Umständen mit der Verlängerung des kurzen Darlehens nicht zu einer anderen Bank wechseln. Diese müsste sich dann die grundpfandrechtliche Besicherung mit der anderen Bank teilen, bzw. sie wäre nachrangig ins Grundbuch eingetragen. Da viele Banken dies nicht akzeptieren oder aber einen sehr hohen Risikoaufschlag auf den Zinssatz verlangen, sieht sich der Kreditnehmer in einer derartigen Situation in einer ungünstigen Verhandlungsposition. Banken wissen dies und bieten dann bewusst einen ungünstigen Zins an.

Der Laufzeit-Mix ist nur dann empfehlenswert, wenn die Finanzierung insgesamt auch bei einem Anstieg des Zinsniveaus noch zu tragen ist, ohne dass der Kreditnehmer in finanzielle Bedrängnis gerät. Um den zur Verfügung stehenden Spielraum für anziehende Zinsen auszuloten, kann die Zinssensitivität des Kapitaldienstes berechnet werden, die angibt, wie stark die monatliche Rate steigt, wenn der Kreditzins um einen Prozentpunkt zulegt.

Laufzeitstruktur

Die Laufzeitstruktur einer Immobilienfinanzierung ergibt sich aus den Fälligkeiten der einzelnen Darlehen. Im einfachsten Fall wird nur ein einziges Darlehen aufgenommen und in monatlich gleich hohen Raten über einen bestimmten Zeitraum vollständig getilgt. Ebenso möglich ist die Aufnahme eines Darlehens, bei dem während der Laufzeit nur die auf den valutierenden Kreditbetrag anfallenden Zinsen bezahlt werden. In diesen Fällen erfolgt die Tilgung dann über einen Tilgungsträger, bei dem es sich in den meisten Fällen um eine Lebensversicherung mit kapitalbildender Komponente handelt.

Es sind auch deutlich komplexere Laufzeitstrukturen möglich. So kann sich eine Finanzierung durchaus aus drei oder vier Darlehen zusammensetzen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Kredite aus Förderprogrammen der öffentlichen Hand wie solchen der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau in die Finanzierung mit einbezogen werden. Diese Darlehen sind besonders häufig durch tilgungsfreie Anlaufjahre gekennzeichnet, wodurch sich die Laufzeitstruktur zusätzlich verkompliziert. Inhomogene Laufzeiten werden mitunter auch absichtlich gewählt: So kann ein Kreditnehmer etwa einen Teil der Finanzierung über ein Darlehen mit Zinsbindung abdecken und einen anderen Teil der Investitionskosten über einen variabel verzinsten Kredit finanzieren. Dadurch ergeben sich, unter Inkaufnahme eines gewissen Risikos, mitunter erhebliche Einsparpotenziale.

Von der Laufzeitstruktur sind Zinsänderungsrisiken sowie die Gesamtkosten der Finanzierung abhängig. Eine Laufzeitstruktur, bei der die Fälligkeiten sehr weit in die Zukunft verlegt werden, ist in der Regel teurer, birgt dafür im Gegenzug aber auch weniger Zinsänderungsrisiken. Eine kurzfristige Struktur hingegen ist prinzipiell kostengünstiger (weil kurze Laufzeiten niedriger verzinst sind), birgt aber das Risiko deutlich steigender Kosten bei einer Änderung des Zinsniveaus am Kapitalmarkt zu Ungunsten des Kreditnehmers.

Für welche Finanzierung ein Kreditnehmer sich entscheiden sollte, kann nicht pauschal gesagt werden. Es hängt vielmehr davon ab, welcher Spielraum im Budget für den Fall von Zinsanstiegen vorhanden ist und wie tolerant der Kreditnehmer insgesamt gegenüber Risiken ist.

Objektrendite

Als Objektrendite wird die Rendite bezeichnet, die mit einer nicht zur Selbstnutzung durch den Eigentümer bestimmten Immobilie erzielt wird. Die Objektrendite setzt sich zusammen aus den Einnahmen durch Vermietung, die über Kosten und Abschreibung hinausgehen und ggf. den Wertsteigerungen, die im Zeitverlauf zu erzielen sind. Die Höhe der Rendite richtet sich somit nach den erzielbaren Einnahmen und den Kosten, die für die Finanzierung und den Betrieb der Immobilien aufzubringen sind sowie nach der allgemeinen Entwicklung am Immobilienmarkt. Dazu kommen ggf. steuerliche Aspekte, die bei der Bemessung der Objektrendite berücksichtigt werden müssen. Wer ein Objekt finanziert und es nicht selbst nutzt, kann die Zinsen als Betriebskosten steuerlich geltend machen. Insbesondere bei Eigentümern mit einem hohen Einkommen und einem dementsprechend hohen Grenzsteuersatz summieren sich die steuerlichen Aspekte mitunter beträchtlich.

Die Objektrendite kann erheblich gesteigert werden, wenn die Finanzierungskosten gering sind. Deshalb ist es für alle, die durch den Erwerb und die Vermietung einer Immobilien Vermögensbildung betreiben wollen, sehr wichtig, die Finanzierung in Zeiten niedriger Zinsen zu beginnen. Darüber hinaus muss – wie bei jeder unternehmerischen Aktivität – das Kosten- und Einnahme-Verhältnis günstig gestaltet werden. Wichtig sind konstante Mieteinnahmen, die nur durch eine dauerhafte Vermietung des gesamten Objekts zu vernünftigen Konditionen und eine Minimierung des Zahlungsausfallrisikos erreicht werden können. Besonders in Regionen, in denen häufig Leerstand herrscht, ist eine aktive Vermarktungsstrategie der eigenen Immobilie ratsam.

Der Teil der Objektrendite, der aus Wertsteigerungen resultiert, kann durch den Käufer kaum beeinflusst werden. Wesentlich ist dafür die Entwicklung des Immobilienmarktes. Erfahrungsgemäß steigen die Preise von Objekten in guter Lage bei einem allgemeinen Preisanstieg am Immobilienmarkt als erstes, während weniger attraktive Lagen und Ausstattungen zu einer schleppenden Preisentwicklung führen. Durchschnittlich werden in Deutschland Objektrenditen von 5 bis 6 Prozent im Jahr erzielt, wenn der bereits erwähnte steuerliche Aspekt berücksichtigt wird.